'5.000 Tiere pro Jahr'
Beim Gösselsdorfer See retten freiwillige Helfer Amphibien auf dem Weg zu ihren Laichplätzen.
EBERNDORF. Seit 30 Jahren kümmert sich die „Aktion Rettet die Frösche“ darum, wandernde Amphibien vor dem sicheren Straßentod zu bewahren und gehört damit zu den erfolgreichsten Naturschutzaktionen unseres Bundeslandes.
Freiwillige Helfer
Einer der freiwilligen Helfer, die sich für den Schutz von Kröten, Fröschen und Molchen einsetzen, ist der pensionierte Gymnasiallehrer Klaus Hollegha (79) aus Eberndorf. Seit 1989 rettet er, gemeinsam mit seiner Frau Irmgard, teils vom Aussterben bedrohte Tiere vor dem Tod durch Überfahren.
Gösselsdorfer See
Das Gebiet in dem Hollegha für den Schutz der Tiere arbeitet, ist die Straße entlang des Gösselsdorfer Sees (B82). Auf einer Strecke von 2,8 km wird dort die sogenannte Zaun-Kübel-Methode eingesetzt, um die Amphibien auf ihren Weg zu ihren Laichplätzen abzufangen. „Pro Jahr tragen wir hier beim Gösselsdorfer See etwa 5.000 Tiere über die Straße“, sagt Hollegha. Seit 1989 wurden über 200.000 Amphibien gesammelt. Aufgrund der Größe des Sammelgebiets, kümmern sich inzwischen 15 Freiwillige „Froschsammler“ darum, jeden Tag abwechselnd die Strecke abzugehen. Hollegha: „Im Mai treffen sich alle Freiwilligen zu einem Essen, das netterweise von der Raika Eberndorf finanziert wird. Dort wird immer gewetteifert wer die meisten Frösche in der abgelaufenen Saison gerettet hat.“
Wanderstrecken
Es sind 21 Amphibienwanderstrecken im Bezirk Völkermarkt bekannt. An sieben Straßenabschnitten wird zum Schutz der wandernden Amphibien die Zaun-Kübel-Methode eingesetzt. Rund 8,5 km Schutzzäune werden im Bezirk jedes Jahr auf- und abgebaut - überwiegend von den Straßenmeistereien. Fünf Amphibienwanderstrecken sind durch eine Tunnel-Leit-Anlage bzw. durch permanente Schutzzäune (an der Autobahn) geschützt. An einer Gemeindestraße in Gallizien werden die Autofahrer aufgefordert, die Straße zur Frühjahrswanderung der Amphibien nachts nicht zu befahren und eine Ausweichroute zu nützen (nächtlicher Fahrverzicht). Acht Wanderstrecken sind derzeit ungeschützt, wobei an vier davon die Amphibienwanderung in den vergangenen Jahren nahezu verschwunden ist (es besteht also kein aktueller Schutzbedarf mehr).
Bedrohte Tiere
Der Bezirk Völkermarkt gilt als besonders artenreiche Region in Kärnten. Unter anderem findet man Erdkröten, Grasfrösche, Teichmolche, Kammmolche und Laubfrösche an den Zäunen. Auch die sehr seltene Knoblauchkröte wurde schon gesehen. Deshalb ist es umso wichtiger Freiwillige zu finden die sich engagieren wollen. „Wir suchen immer Mithelfer. Sowohl um neue Strecken zu schützen oder um an Bestehenden mitzuhelfen. Interessenten mögen sich bitte bei der Arge Naturschutz melden“, sagt Karina Smole-Wiener von der Arge.
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