Mariinsky Orchester St.Petersburg, Valeriy Gergiev
Zehn Konzerte voller Höhepunkte: Das Große Abonnement wartet nicht nur mit großen Orchestern, sondern auch großen Namen auf. Den Anfang macht Valery Gergiev mit dem Mariinsky Orchestra St. Petersburg, gefolgt vom Bruckner Orchester Linz mit dem chinesischen Star Tan Lihua am Dirigentenpult und Jan Vogler am Violoncello.
Durch seine exzentrische, außergewöhnliche Art zu dirigieren fiel der junge Valery Gergiev bereits Herbert von Karajan 1977 in Berlin auf. Mit nur 23 Jahren gewann er damals den begehrten Herbert-von-Karajan-Wettbewerb. Gergievs Dirigat gleicht einem Tanz, einer ständigen Interaktion zwischen Ausführenden und ihm selbst. Es scheint, als bestimmen seine Augen, sein Blick gleichermaßen Tempo, Ausdruck und Dynamik. Seine Arme sind nur Beiwerk, pulsierende Gesten, welche den Musikern unendlichen Freiraum zu geben scheinen. Seinen Taktstock tauscht er gelegentlich gegen einen kleinen Zahnstocher – ein Accessoire, welches ihm Weltruhm bescherte. Als er 1988 zugleich Direktor und auch Chefdirigent des Kirow-Theaters in St. Petersburg wurde, verhalf er dem damals mit Sowjetstaub bedeckten Theater zu seinem ursprünglichen Glanz zurück. Seit 1992 trägt es wieder seinen präsowjetischen Namen: Mariinsky-Theater – ein am Opern- und Balletthorizont hell leuchtender Stern. Außerordentlich auch das Programm, welches Gergiev mit nach Linz bringt: Schostakowitschs 10. Symphonie und Schtschedrins 4. Konzert für Klavier und Orchester. Dmitri Schostakowitschs vorletzte Symphonie könnte sowohl als Abrechnung mit dem stalinistischen Regime als auch als feingezeichnetes Gemälde der menschlichen Gefühlswelt gedeutet werden. Rodion Schtschedrin hingegen komponierte ein virtuoses Feuerwerk an Farbe und Schattierung, Herkunft und musikalische Wurzeln nicht leugnend. Am Klavier: Dmitry Masleev, der Sieger des diesjährigen Tschaikowsky
Wettbewerbs.
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