5 Minuten Wien: Liebes Favoriten, ich mache mir Sorgen.
In einer Studie zur Lebensqualität in den Wiener Bezirksteilen habe ich gelesen, dass es dir nicht so gut geht. Das heißt, am Stadtrand ist alles so weit in Ordnung mit dir, aber innendrin bist du ziemlich unzufrieden. Ich kann das ja zum Teil verstehen: Hier ist es ein bisschen eng, manchmal laut und nicht immer schön. Das Ansehen dieses Teils von dir, denkst du, ist im Keller. Na gut, das denkst du nicht nur, es ist wirklich im Keller.
Aber ich finde trotzdem, du solltest dich nicht so hängenlassen. Was der Rest von Wien denkt, ist doch egal! Lass sie doch sagen "Da geh ich ohne Polizeibegleitung sicher nicht hin" oder "Da hört man doch kein deutsches Wort mehr". Und: Mehr als ein Zehntel der Wiener wohnt ja sowieso hier. Anstatt dich davon runterziehen zu lassen, solltest du dir lieber deine vielen schönen Seiten vor Augen führen: den Wienerberg, die Heurigen, die Therme. Überleg mal, was spannender ist: Ein Spaziergang auf der quirligen Quellenstraße oder auf der von Touristen verstopften Kärntner Straße. Denk daran, wie praktisch du sein kannst, mit Favoritenstraße, Viktor-Adler-Markt, neuem Hauptbahnhof und alter, aber guter U1. Und die ganzen Superlative, die du in dir vereinst! Das beste Eis Wiens (für Uneingeweihte: Tichy), der gemütlichere Prater (der böhmische) und das beste Pide (am Viktor-Adler-Markt). Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein würdest du also schon vertragen. Und wenn das alles nichts hilft, hilft vielleicht das: Ich werde dich immer lieben. Und verteidigen sowieso.
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