Kampf der Giganten: Rammbär versus Biber
MARKGRAFNEUSIEDL. Er galt in Österreich bereits als ausgerottet. Seine Rückkehr ein Glücksfall, jubelten Naturschützer: der Biber.
Doch der umtriebige Nager hinterlässt zunehmend massive Spuren in seinem Lebensraum. Entlang des Rußbaches gefährenden Biberbauten die Hochwasserdämme. "Ein Loch im Damm könnte bei Hochwasser den Damm instabil machen und im Extremfall zum Bruch führen", warnt Biberberater Martin Mötz.
Dammsicherung
Um das zu verhindern, werden derzeit gefährdete Abschnitte entlang des Rußbaches ausgeforscht. Als eine Sicherungsmaßnahme wird der Einbau von Spundwänden diskutiert. Dabei werden dünne Kunststoff- oder Metallwände in der Dammkrone mit einem sogenannten Rammbären ins Erdreich eingeschlagen. Äusserlich wird man davon nichts sehen. Hinter den Wänden bleibt der Lebensraum für die Tiere erhalten - doch der Hochwasserschutz ist abgesichert. "Ähnliches wird gerade im Musterökologie-Land Bayern gemacht, die das Problem schon länger haben", verweist Wolfgang Neudorfer von der Marchfeldkanalgesellschaft auf ähnliche Projekte.
Prioritätenliste
Die Entscheidung was und wo gebaut wird, liegt beim Land, sowie beim Rußbachwasserverband, einem Zusammenschluss der betroffenen Gemeinden. Im Herbst werden die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung präsentiert, danach setzten die Gemeinden ihre Prioritäten.
Karina Seidl
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