"Spannend wie eine Schatzsuche"

NEUKIRCHEN. Historische Spurensuche ist Thomas Scheuringer Hobby und Beruf zugleich. Der 47-Jährige ist einer von etwa 25 Genealogen – auf Deutsch Familienforschern – im deutschsprachigen Raum. Seine Fundgruben sind beispielsweise Pfarrmatriken, Gemeindearchive oder alte Steueraufzeichnungen. Bis ins elfte Jahrhundert kann sich Scheuringer so in die Vergangenheit zurückarbeiten. Dabei macht er manch interessante Entdeckungen. So tauchen mitunter Familienmitglieder auf, von deren Existenz die Verwandten bislang keine Ahnung hatten. Mit "verstaubt" habe diese Arbeit laut Scheuringer nichts zu tun. "Es ist ein interessanter, bunter Mix an Tätigkeiten, für die große Nachfrage besteht." Seine Kunden kommen aus ganz Mitteleuropa. Derzeit arbeitet der Historiker unter anderem für ein Unternehmen, das sein 150-jähriges Bestandsjubiläum feiert. Scheuringer soll alle Nachkommen des Firmengründers ausfindig machen, damit diese das Jubiläum mitfeiern können. Scheuringers eigener Stammbaum umfasst 3000 Personen. "Es gäbe aber noch viel mehr zu erforschen. Man wird eigentlich nie fertig." Bei ihm ist man an der richtigen Adresse, wenn man sich für seine Vorfahren interessiert. "Ich denke, das hat mit dem Zeitgeist zu tun. In Zeiten der Globalisierung suchen die Menschen wieder verstärkt nach ihren Wurzeln", so Scheuringer.
Kurse für Kurrentschrift oder Archivführung, geführte, historische Wanderungen, Transkriptionen historischer Schriften oder Mitarbeit bei Heimatbüchern sind weitere Betätigungsfelder des Neukirchners. Das Handwerkszeug dazu hat er sich durch ein berufsbegleitendes Geschichtsstudium angeeignet, als er noch in der EDV-Branche tätig war. Vor zwei Jahren machte er schließlich sein Hobby zum Beruf und ist damit erfolgreich. Weitere Infos im Internet: www.zeitmaschine-historien.at.