„Mosquito Warrior“ am 5. April in Bad Schallerbach

BAD SCHALLERBACH. Wenn es in einer Familie mehrere herausragende Musiker gibt, dann ist der Gedanke an ein gemeinsames Projekt oft vor allem für Außenstehende verführerisch. Aber erst nach dem ersten Erfolg mit dem Festival „Jazz am Bauernhof“ haben die zwei Brüder und ihr Onkel die „kollektive“ Lust an einer gemeinsamen Band entdeckt. Es war sofort klar, dass hier ein eigener Sound entstanden ist: „Wir waren von Anfang an auf einer gemeinsamen Welle, und das Musizieren hat einfach funktioniert“, erzählt Stephan, der Tenorsaxophonist der Band. Dieses erste Zusammentreffen war die Inspiration, den kreativen Prozess im Studio zu realisieren.

Mosquito Warrior heißt nun das famose Ergebnis. Eine Hälfte ist im kammermusikalischen Rahmen eingespielt, die andere mit Bass, Schlagzeug und weiteren Streichern. So reicht der Bogen von ganz intimen Stücken wie „Blue Sky Intro“ über Dramatisches wie „Increments of Cool“ – das außer an die klassischen Einflüsse mit einem Maultrommel-Intro auch an die volksmusikalischen Seitenlinien der oberösterreichischen Dickbauers erinnert – bis zu treibend funkigen, orchestralen Nummern wie „Big Property Man“ aus der Feder von Stephan Dickbauer, wie der Name schon sagt, das eingängigste, knackigste Stück. Der Ternorsaxophonist, der bis vor kurzem in Amerika bei George Garzone und Joe Lovano studierte, ist aber auch als virtuoser Klarinettist zu hören. Mit feinem und samtenen Klang fügt er den kammermusikalischen Stücken wie z.B. „slow burn“ eine warme Farbe hinzu.

Natürlich kennt sich Klaus Dickbauer seit eh mit üppigen wie stimmigen Kompositionen und Arrangements aus. „Er hat einfach die Erfahrung und auch seinen eigenen Stil“, betont Johannes. Was „Mönchisch“ beweist, ein natürlich an Thelonious Monk anspielender Neo-Bebop-Reißer. Und „Damals mit 4“, eine ganz erdige, fast an die Volksmusik-Paraphrasen eines Joe Zawinul erinnernde Nummer. Der 52-jährige Hans-Koller-Preisträger war schon immer ein Spezialist für ungewöhnliche Kombinationen: Er spielte unter anderem 15 Jahre im Vienna Art Orchestra, hatte prägende Rollen in der Karl Ratzer Band wie im spektakulären Bläserquartett „Saxofour“ und arbeitete mit Größen wie Eddie Harris und Dave Liebman.

Für Johannes Dickbauer indes, dem mit 29 jüngsten dieser Familienangelegenheit, ist Mosquito Warrior zugleich Neubeginn wie Quintessenz seiner bisherigen Arbeit. Klassisch ausgebildet am Curtis Institute of Music in Philadelphia, feierte der Geiger seinen Durchbruch eher unerwartet mit dem Crossover-Projekt des radio.string.quartet.vienna. Die gesammelten Erfahrungen verarbeitet er mit Mosquito Warrior auf denkbar vielseitige Art, sechs der neun Stücke stammen von ihm.

Bestes Beispiel ist, so wie auch der neue Name des Albums, „Mosquito Warrior“: Der Kern der Komposition entstand schon seinerzeit für das radio.string.quartet.vienna. Jetzt aber hat sie das Quartettgewand abgestreift und kommt schwer groovend mit Bläsern, E-Bass und Drums daher. „Das mussten wir im r.s.q.v immer imitieren. Was auch seinen Reiz hatte, aber jetzt macht es mir Spaß, richtig fett zu arrangieren.“ So wie bei „Schiffbau“ mit seinen ebenso treibend wie vertrackt übereinandergelegten Schichten von Rhythmusgruppe, Bläsern und Streicher. „Der Name drückt das Mechanische aus, dass das Stück durchzieht,“ erklärt Johannes Dickbauer. Auch nicht zufällig entstand das Stück in der Zeit, als er bei Daniel Glatzels Andromeda Mega Express Orchester mitspielte – und beim Komponieren just im „Moods“ an der Zürcher Schiffbaustraße gastierte.

Der Power-Drummer Herbert Pirker und Bassist Manu Mayr sowie Klassik-Rock Cellist Matthias Bartolomey liefern eine kraftvolle, farbenreiche und virtuose Unterstützung. Das ist die Stammbesetzung, wenn Mosquito Warrior live über die Bühne geht. Neben den drei Dickbauers natürlich und ihrem glücklicherweise doch zustande gekommenen, mitreißendem Collective.

Klaus Dickbauer – alto sax/bs clarinet
Stephan Dickbauer – tenor sax/clarinet
Johannes Dickbauer – violin
Matthias Bartolomey – cello
Christian Wendt – bass
Herbert Pirker – drums
www.dickbauercollective.com

Tourdates:
5. April: Bad Schallerbach, Atrium, 19.30 Uhr, Eintritt: 16 Euro

9. April: Graz
10 .Mai: Pöllau
29. August: St.Gallen
30. August: Kremsmünster

Fotos: Band

Wo: Atrium Europasaal, Promenade 2, 4701 Bad Schallerbach auf Karte anzeigen
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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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