Moderne Samurai in Bad Schallerbach

BAD SCHALLERBACH. Zwei gepanzerte Gestalten in dunklen Gewändern stehen sich gegenüber, lange Bambusschwerter in den Händen haltend, ihre Kampfschreie nicht zu überhören, und sie versuchen sich gegenseitig zu treffen. Nein, wir sind nicht in Japan, wo die Kampfkunst der legendären Samurai, den japanischen Adeligen, heute noch gelehrt wird. Wir befinden uns in Bad Schallerbach beim Training des ansässigen Kendo-Clubs.

„Was ist Kendo?“
Kendo ist die Kunst des japanischen Fechtens. Der Ausdruck bedeutet im wörtlichen Sinne "Der Weg des Schwertes". Der Ursprung liegt in der Kampftechnik der Samurai und in den Schlachtfeldern des mittelalterlichen Japans. Ziel ist die Erlangung von Harmonie zwischen Körper und Geist. Das Training fördert Konzentrations- und Reaktionsvermögen und festigt die Entschlussfähigkeit.

"Höflichkeit, Charakterstärke und Selbstfindung“
Für Gerold Maderthaner, Trainer und Sektionsleiter der Kendo-Sektion, welche zum ASKÖ Kampfsportclub Bad Schallerbach gehört, ist es mehr als nur ein Sport. „Neben dem körperliche anstrengenden Training fördert Kendo die Konzentrationsfähigkeit, Entschlusskraft, Einstellung, Charakterstärke und schärft
die Reflexe“, so Maderthaner.

"Kein wildes Schlagen"
Auf den ersten Blick scheint es so, als ob die Kämpfer wild und ohne Ziel mir ihren Schwertern versuchen, den Gegner zu treffen. Doch dies täuscht. "Um einen gültigen Treffer zu erzielen, müssen einige Aspekte beachtet werden", erzählt Maderthaner. "So gibt es vier Trefferzonen: die Kopfspalte, den Kehlkopf, den Bauch und das Handgelenk. Zudem muss beachtet werden, dass im Moment des Treffens eine Vorwärtsbewegung stattfindet, der rechte Fuß vor dem linken ist und gleichzeitig ein Kampfschrei erfolgt." Um die Sportler vor Verletzungen zu schützen, müssen alle eine Schutzausrüstung bestehend aus Helm, Brustpanzer, Hüftschutz und Fechthandschuhen tragen.
"Training ist immer samstags, von 12.30 bis 14 Uhr in der Volksschule Bad Schallerbach. Jeder der mal Kendo ausprobieren oder einfach nur zusehen möchte, ist herzlich eingeladen“, so Maderthaner.

Fotos: Tarabic