Glaubenskrise eines 14-Jährigen

Weihbischof Helmut Krätzl wurde in Platt von Dechant Fanz Mantler und Vizebürgermeister Ernst Muck begrüßt.Foto: Josef Messirek
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PLATT (jm). In einem Brief an den Bischof leugnete ein Vierzehnjähriger, der sich zur Firmung angemeldet hatte, fundamentale Glaubenswahrheiten. „An Jesus Christus und die Kirche glaube ich nicht“, schrieb er im Rahmen seiner Firmvorbereitung an den Firmspender.

Bischof war bestürzt

Bischof Helmut Krätzl las, wie es bei Firmungsmessen üblich ist, einige Stellen aus den Briefen der Vierzehnjährigen vor. Erfreut war er über die vielen positiven Aussagen der Firmlinge und über ihr Engagement in der Kirche. Er brachte aber auch seine Bestürzung über die Einstellung eines Firmlings zum Ausdruck und las seine provokanten Sätze über Jesus und die Kirche vor.
Das Sakrament der Firmung wurde dennoch allen gespendet, weil ja das Briefgeheimnis gewahrt werden musste.

Firmung verweigern?

Zahlreiche Gläubige waren entsetzt über den Sager des Firmkandidaten und stellten sich die Frage, ob ein solcher Jugendlicher überhaupt gefirmt werden sollte. Dechant Franz Mantler: „Von dem Buben war das eine Frechheit und Dummheit. Das Sakrament wurde ihm im Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes gespendet. Eine kurzfristige Verweigerung hätte nicht den Firmling, sondern Eltern, Paten und Angehörige getroffen.“

Aufschiebung überlegt

Durchaus Verständnis für Glaubensschwierigkeiten hat Kaplan Moritz Schönauer, der eine Gruppe ein halbes Jahr lang auf die Firmung vorbereitet hat. „Ich bin nur erstaunt über die Art und Weise, wie sie damit umgehen.“ Schönauer würde in Zukunft gewisse Kompetenzen von Firmkandidaten einfordern wie den Umgang mit Pflegebedürftigen oder Behinderten. „Wenn einem Vierzehnjährigen die erforderliche Reife fehlt, könnte ich mir eine Aufschiebung des Firmtermines vorstellen.“

Ohne Eltern geht gar nichts

Die Firmvorbereitung, wie sie heute läuft, setzt eigentlich die Mitarbeit der Eltern voraus. Sie müssten mit ihren Kindern zu Hause über den Glauben sprechen und nicht die gesamte Vorbereitung der Pfarre oder Schule überlassen. „Leider hat die Firmung bei vielen zu Hause keinen Stellenwert“, bedauert der Kaplan. Denn gerade das Vorbild der Eltern sei bei der Vermittlung religiöser Werte unverzichtbar, insbesondere beim Besuch der Sonntagsmesse.

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