Hollabrunn: Bezirk wächst nur bescheiden
Dem Bezirk Hollabrunn wird nur ein bescheidenes Wachstum bis 2050 vorausgesagt.
BEZIRK (ae). Nach der ÖROK (kleinräumige Bevölkerungsprognose) wird die Bevölkerung in Niederösterreich bis 2050 um 17 % auf knapp 2 Millionen Menschen anwachsen. Für Hollabrunn fällt die Prognose bescheidener aus. Ein Plus von rund 6.000 Einwohnern (12,64 %) wird in der ÖROK angenommen, was immerhin eine Trendumkehr bedeuten würde. Nach der letzten Volkszählung (Zeitraum 2001 bis 2011) wuchs die Bevölkerung des Bezirks nämlich nur um 319 Personen, von 2003 bis 2013 gar nur um 235 und das auch nur, weil vor allem die Bezirkshauptstadt einen starken Zuwachs zu verzeichnen hatte, der ausglich, was in anderen Gemeinden verloren wurde. Nur in neun Gemeinden gab es in diesen zehn Jahren einen Bevölkerungszuwachs, 15 Gemeinden mussten zum Teil erhebliche Verluste der Einwohnerzahlen hinnehmen. Seit Jahren sind Bemühungen im Gange, den Trend umzukehren. So wird auf den Ausbau der Weinviertler Schnellstraße die Hoffnung gesetzt, dass sich Betriebe ansiedeln könnten, die Arbeitsplätze bringen und in der Folge Abwanderung verhindern könnten. Pulkaus Bürgermeister Manfred Marihart: „Der Ausbau der S3 kann helfen, weil Verkehrsadern Lebensadern sind. Wenn einer in der Nähe Arbeit findet, siedelt er sich auch bei uns an, was wichtig wäre. Derzeit bilden wir an unseren Schulen gute Leute aus, von denen dann andere Regionen profitieren.“
Lösungen werden gesucht
LAbg. Richard Hogl, Bürgermeister von Wullersdorf sieht die Chancen darin, junge Familien im Bezirk zu halten beziehungsweise zusätzliche anzuziehen. „Wir arbeiten dazu bezirksweit an Lösungen. So wollen wir zum Beispiel für alle Gemeinden eine bezirksweite Nachmittagsbetreuung der Kinder in allen Ferienzeiten schaffen, wo jeweils eine Gemeinde für einige andere Plätze anbietet. Außerdem müssen die Kindergartenöffnungszeiten so angepasst werden, dass sie auch für Pendler akzeptabel sind. Damit könnte die Abwanderung von jungen Menschen gebremst werden.“ An Möglichkeiten, sich im Bezirk niederzulassen, scheitert es jedenfalls nicht. So wurden seit 2010 mehr als 500 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und Reihenhäusern im Bezirk gebaut, fast noch einmal so viele sind bis 2020 geplant. Und auch Baugrund ist im Vergleich mit anderen Regionen bei uns sehr günstig zu haben. Die Spanne reicht von 10 Euro pro Quadratmeter in kleinen Gemeinden bis maximal 120 Euro in der Bezirkshauptstadt.
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