Neue Indizien im Fall Kührer
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- hochgeladen von Alexandra Goll
Zwei überraschende Zeugenaussagen im Fall Julia Kührer könnten den Fall neu aufrollen.
(jrh). Michael K. (53.) wurde im September 2013 wegen Mordes an der 16-jährigen Julia Kührer aus Pulkau zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, die dann vom Oberlandesgericht auf 20 Jahre reduziert wurde. Er sitzt derzeit seine Strafe in der JA Stein ab. K. hat die tat niemals zugegeben und so war der Prozess, der ganze drei Tage dauerte, hauptsächlich von Indizien geprägt, die aber zumindest für das Gericht Michael K. stark belasteten. Nach ziemlich genau zwei Jahren soll es laut seinem Anwalt Wolfgang Blaschitz neue Erkenntnisse im Fall Kührer geben.
Persönliches Gespräch
Kürzlich wurde Franz P., ein Drogendealer, in die JA Stein eingeliefert, der laut Anwalt von Michael K. Insiderwissen zum Fall Kührer haben soll. Der amtsbekannte Dealer, der zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, berichtet von einem persönlichen Gespräch mit Kührers Ex-Freund. Dass sich Franz P. und Thomas S. kannten, ist aktenkundig. Franz S. schilderte eine „Beichte“ des Ex-Freundes, demnach soll Julia Kührer, die am 27. Juni 2006 am Nachhauseweg von der Schule spurlos verschwand, an einer Überdosis Rauschgift auf einer Drogenparty gestorben sein. Aus Angst beim Drogenkonsum erwischt zu werden und um lästige Fragen beantworten zu müssen, soll der Ex-Freund zusammen mit einigen anderen Jugendlichen die Leiche von Julia Kührer im Keller des Anwesens von Michael K. in Dietmannsdorf abgelegt und verbrannt haben. Die Version die jetzt von Franz P. geschildert wird, ist nicht neu. Es wurde seitens der Polizei in dieser Richtung ermittelt und keinerlei Hinweise oder Zeugenaussagen gefunden, die diese Version erhärten.
Gespräch belauscht
Neu ist aber, eine zweite Zeugenaussage. Eine Frau soll im Oktober 2013 ein Gespräch von vier Jugendlichen in der Schnellbahn nach Retz mitbekommen haben, in dem genau dieser Tathergang, den Franz P. schildert, bestätigt wird. Ihre Aussage wurde angeblich am 6. Oktober 2013 in einem E-Mail vom LKA NÖ an die Mordabteilung als Wahrnehmung einer Bekannten als Aktenvermerk festgehalten. Es gab aber keine weiteren Erhebungen, da Michael K. zu diesem Zeitpunkt bereits verurteilt war. Jetzt strebt Anwalt Wolfgang Blaschitz eine Wiederaufnahme des Verfahrens an. Dazu muss aber das Gericht die neuen Indizien anerkennen.
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