Ein Eigentor nach „Revanchefoul“
Stadtrat Raffel von Frank und Co. abberufen - am 13.10. tagt Gemeindrat.
(jrh). Die Vorfälle in der Holla-brunner SPÖ, wir berichteten in der letzten Ausgabe darüber, ließen die politischen Wellen hochgehen. SPÖ-Bezirksvorsitzender Werner Gössl nahm nun dazu Stellung.
BB: „Wie ist der derzeitige Stand bezüglich des Alleinganges von vier SP-Gemeinderäten im Hollabrunner Gemeinderat im Zusammenhang mit der Abberufung von Jakob Raffel als Stadtrat?“
GÖSSL: „Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen ist es möglich, dass frei gewählte Gemeinderäte so vorgehen. Die aktuellen Gemeinderäte haben auf einer SPÖ-Liste kandidiert. Jede Partei gibt sich Regeln (Statuten), an die sich alle halten müssen. Im speziellen Fall handelt es sich um einen Alleingang, der von der Stadtpartei nicht abgesegnet wurde. Wenn sich jemand an die Regeln einer Organisation nicht hält, bringt er zum Ausdruck, dass er keinen Wert auf eine weitere Zugehörigkeit zu dieser Partei legt“.
BB: „Wie entsteht so ein öffentlicher Streit, und was hat Ihrer Meinung nach dazu geführt?“
GÖSSL: „Es geht nicht um Politik, sondern um persönliche Eitelkeiten. Man kann sich gegenseitig offensichtlich nicht ausstehen. Von einem 75-Jährigen, dessen Bruder (Walter Frank) eine sozialdemokratische Institution und sein Vater der letzte SPÖ-Bürgermeister in Raschala war, nimmt man aber an, dass er die sozialdemokratischen Werte vertritt und die Regeln der Partei einhält. Jene Gemeinderäte, die mit Josef Frank die Abberufung von Raffel mitunterschrieben haben, sind erst seit heuer im Gemeinderat und wurden von Frank offensichtlich zu diesem Schritt überredet. Es handelt sich hier um ein „Revanchefoul“, da Frank von StR. Raffel nicht jene Wichtigkeit zugestanden wurde, die er sich selbst beimisst.“
BB: „Welche Konsequenzen sehen Sie?“
GÖSSL: „Für mich persönlich ist die Vorgangsweise nicht in Ordnung. Ich sehe jedoch Probleme im Gemeinderat. Es ist damit zu rechnen, dass Josef Frank, so wie in der Vergangenheit, mit der ÖVP mitzieht. Die FPÖ ist sowieso auf Kuschelkurs mit der ÖVP, und es verbleiben nur mehr Raffel und Öller als konstruktive Opposition.“
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