Nährwerttabelle ja oder nein?

BEZIRK. "Wann diese EU-Verordnung in nationales Recht umgesetzt wird und in welcher Intensität, ist noch offen. Es wird eine Umsetzungs-Unterstützung, wie bei den Allergenen, auch für die Nährwerttabelle von der Kammer geben", sagt Werner Groiß, Bezirksobmann der Wirtschaftskammer Horn.
"Was kommt noch auf uns zu nach dem Rauchergesetz, den Registrierkassen, der Allergenverordnung?", fragen sich die Wirte. Und auch: Will man die kleinen Gastronomiebetriebe umbringen? Wir fragten Betroffene aus dem Bezirk um ihre Meinung.
Öhlknechthof
"Das ist eine Katastrophe, äußerst schwierig, weil die Gerichte wechseln. Das ist ein Trend hin zu Fertiggerichten - ob das der Konsument will? Individualität wird eingeschränkt, der Gastronom gezwungen, bei der Industrie einzukaufen und der regionale Einkauf leidet darunter", Rudolf Warringer, ein Geschäftsführer der Öhlknecht-Errichtungsgesellschaft.

Gasthaus Knell
Wirtin Conny Knell-Schleicher aus Mold schüttelt lachend den Kopf: "Ich bin nicht erfreut darüber, weil die Kreativität und Flexibilität der Köche sehr reduziert wird und weil es sehr viel Aufwand für Betriebe mit großer Speisekarte ist." Weiters meint sie halb heiter: "Viel Spaß, weil wir sonst keine Sorgen haben."
Apothekerkarte
Hosini Reza, Chef des Restaurants Arian in Horn: "Mir kommt die ganze Speisekarte bald wie eine Apothekerfibel vor, zuerst Allergene, jetzt Kalorien. Bald wird die EU vorschreiben, es muss der Hinweis dabei stehen: Zu Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Kellner, Arzt oder Apother", sagt er lachend.
Manche Gastronomiechefs resignieren. Eine Wirtin sagte nur: "Ich sag nichts dazu, weil bei der Raucherverordnung hat uns das auch nichts genützt." Marius Singer, Chef des Sappalot in Gars, nimmts mit Humor: "Was sollen wir noch alles in die Karte schreiben? Bald haben wir mit Rechnen und Aufzeichnen mehr zu tun als mit Kochen."