Großes Sparpotenzial im Haushalt
30 Prozent des Energiebedarfs werden in den Haushalten verbraucht
Das Einsparungspotenzial im Haushalt wäre groß. Laut einer Umfrage erweisen sich die Jungen als Energiespar-Muffel: Sie wissen am wenigsten über umweltschonende Maßnahmen in Sachen Kühlen, Gefrieren, Kochen, Waschen und Spülen Bescheid.
(APA). 95 Prozent der Befragten glauben, „dass moderne Hausgeräte eine Energieersparnis bringen“, sagte Alfred Janovsky, Sprecher des Forum Hausgeräte, das seit 20 Jahren solche Untersuchungen durchführen lässt. Vor fünf Jahren waren erst 63 Prozent dieser Ansicht. Neun von zehn stimmten zu, dass für leicht verschmutztes Geschirr Kurzprogramme ausreichen. Drei Viertel gaben an, auf unnötige Beleuchtung zu verzichten. Zwei von drei schalten Geräte aus, statt sie im Stand-by-Betrieb laufen zu lassen. Solche Maßnahmen werden mit steigendem Alter häufiger ergriffen. Die 20- bis 29-Jährigen hingegen lassen beim Energiesparen aus. Sie hängen noch häufig dem Irrtum nach, dass händisch abzuwaschen günstiger sei.
Nur wer Hausgeräte richtig nutzt, kann das Sparpotenzial ausschöpfen. Dem Großteil ist das bewusst. Mehr als 70 Prozent achten darauf, dass die Kühlschranktür nur kurz geöffnet bleibt und dass Topf und Kochplatte den gleichen Durchmesser haben. Zwei von drei Befragten ist es wichtig, dass Kühl- und Gefriergeräte nicht neben der Heizung oder dem Fenster stehen.
Knapp 40 Prozent verzichten aber nicht darauf, ihre Teller unter fließendes Wasser zu halten, bevor das Geschirr in den Spüler wandert. „Das ist kontraproduktiv, da moderne Geschirrspülmittel einen gewissen Schmutzanteil brauchen, um richtig zu wirken“, sagte Janovsky. Auch Kaltwaschprogramme und gutes Schleudern der Wäsche, bevor sie in den Trockner kommt, hätten sich noch nicht durchgesetzt.
Zur Sache: Neue Haushaltsgeräte sparen Energie
Laut Umfrage haben 38 Prozent der Berfragten in letzter Zeit ältere Hausgeräte gegen neue mit besserer Energieklasse getauscht. Davon erwarten sich die Konsumenten rund 100 Euro jährliche Kostenersparnis. Der Ressourcenverbrauch hat sich durch technologische Neuerungen tatsächlich stark verbessert: Waschmaschinen benötigen im Vergleich zu 1990 nach Angaben des Forum Hausgeräte um 60 Prozent weniger Strom und gut die Hälfte weniger Wasser. Bei Kühl- und Gefriergeräten sei der Energiebedarf um etwa 60 Prozent gesunken. Geschirrspüler verbrauchen um 37 Prozent weniger Strom und 52 Prozent weniger Wasser als vor 20 Jahren. Bei Wäschetrocknern beträgt die Stromersparnis mit den neuen Wärmepumpengeräten im Vergleich zum Kondenstrockner rund 50 Prozent.
Am wenigstens Spielraum gibt es beim Kochen, aber selbst hier haben die Herde mit 28 Prozent weniger Strombedarf auf Sparflamme geschaltet.
erschienen am 10. November 2010
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