Koglers Zukunft in Erfurt ist noch offen
Walter Kogler zieht als Trainer des deutschen Drittligisten RW Erfurt eine erste Bilanz vor der Winterpause, spricht über das riesige Fan-Potenzial und seine Zukunft ...
CLAUDIO TREVISAN
ERFURT. Walter Kogler ist einer von drei Kärntner Fußball-Trainern (Bjelica in Spezia, Gorenzel bei 1860 München), die im Ausland ihr Können beweisen. Der 47-Jährige ist seit Sommer 2013 Coach des deutschen Drittligisten Rot-Weiß Erfurt. Mit der WOCHE spricht der Ex-Teamspieler über den Stellenwert des deutschen Kicks, irre Fan-Zahlen & seine Zukunft ...
Herr Kogler, als Neunter liegen Sie mit Erfurt im Tabellenmittelfeld der dritten deutschen Liga – zufrieden?
WALTER KOGLER: Das Ziel war es, im vordersten Drittel zu landen. Aber es ist alles eng, von Rang drei (Anm.: Relegationsplatz!) trennen uns nur zwei Punkte. Jetzt kommt noch das letzte Match vor der Winterpause in Stuttgart.
Auswärts hat es bis dato aber nie so richtig geklappt ...
Ja, da gab's erst einen Sieg. Wenn wir nach oben wollen, müssen wir auch auswärts zu punkten beginnen. Die Heimbilanz ist allerdings toll: Acht Siege aus zehn Spielen!
Erfurt war nur 2004/05 in der 2. Bundesliga – wie realistisch ist eine Rückkehr?
Favoriten sind andere: Bielefeld, Duisburg, Cottbus oder Dresden. Die haben auch wirtschaflich mehr Möglichkeiten. Wir werden alles versuchen!
Wird im Winter aufgerüstet? Wenn ja, blicken Sie dafür auch nach Österreich? Immerhin spielen mit Haris Bukva und Christian Falk sogar zwei Landsmänner in Erfurt.
Österreich habe ich immer am Radar, verfolge die Bundesliga genau. Vor allem der WAC imponierte mir heuer, auch wenn sie am Ende etwas nachgelassen haben. Bukva & Falk haben sich anfangs übrigens schwergetan in Deutschland – mittlerweile haben sie sich eingelebt.
Wie schneidet Deutschlands dritte Liga im Vergleich zu Österreich ab?
Ich will es an den Zuschauerzahlen festmachen: Beim vergangenen Match zwischen Dresden und Cottbus kamen 28.500 Fans – das ist unglaublich. Erfurt hat meist 8.000 bis 9.000. Das ist mehr als so mancher österreichische Bundesligist hat. In Österreich unterschätzt man diese 3. Liga halt ...
Wie sehr spürt man, dass man im Land des Weltmeisters arbeitet?
Der Stellenwert war immer schon riesig. Die Bundesliga würde ich aber auf dieselbe Stufe mit der Premier League und der Primera Division stellen.
Ihr Vertrag mit Erfurt läuft im Sommer 2015 aus.
Große Gedanken habe ich mir keine gemacht. Aber ich will hier schon eine Perspektive haben. Wir werden im Verein schauen, wie unsere Möglichkeiten sind. Deshalb bin ich wirklich für alles offen. Nach Klagenfurt ist's halt leider doch eine Riesen-Entfernung ...
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