"Lassen uns den Urlaub nicht vermiesen"
Unsichere Bargeldversorgung und Grexit-Angst halten urlaubshungrige Lilienfelder nicht auf.
BEZIRK (mg). Ganz Europa zittert mit den Griechen, ob sie die Krise meistern können. Und viele Urlauber fragen sich, ob ihr bereits gebuchter Urlaub zu einem Höllentrip in ein Land wird, wo das Chaos regiert. Andere wiederum warteten ab und gehen nun auf Schnäppchenjagd. Kaum zuvor war ein Griechenland-Urlaub günstiger zu ergattern als heute.
Expertin beruhigt
Die Bezirksblätter fragten bei Barbara Praschl vom Reisecenter Hainfeld nach. Die Spezialistin gibt Entwarnung: "Es gibt keine Reisewarnung für Griechenland, auch Stornoanfragen sind kaum vorhanden." Ihrer Erfahrung nach seien vor allem die bei sonnenhungrigen Urlaubern besonders beliebten Inseln Kreta, Mykonos, Santorin oder Korfu vom Geschehen am Festland und in der Hauptstadt Athen eher nicht betroffen. "Wir konnten das bereits bei der Streikwelle vor fünf Jahren beobachten. Während in Athen nichts mehr ging, bemerkten die Urlauber auf den Inseln überhaupt nichts von den Turbulenzen am Festland", erklärt Barbara Praschl. Zudem seien die Inseln vom Tourismus abhängig, sie würden alles unternehmen, um dem Gast einen sorgenfreien Urlaub zu gewährleisten. Die Nachfrage der Lilienfelder Urlaubsplaner sei weiterhin groß.
Bargeld mitnehmen
Trotzdem rät die Reisebüroleiterin sicherheitshalber dazu, mehr Bargeld als gewöhnlich, idealerweise natürlich in kleinen Scheinen, von zu Hause mitzunehmen.
"Fühle mit den Griechen"
Heinz Gföhlmann ist ein wahrer Griechenland-Experte. Neun Mal verbrachte er seinen Sommerurlaub bereits dort. "Ich fühle mit der griechischen Bevölkerung. Sie wurde von Politikern und Banken in die heutige Situation gebracht und steht nun als Sündenbock da. Doch von den Milliarden haben sie nie etwas gesehen", kritisiert er. Zudem verweist er auf die Geschichte: "Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Deutschland nur dank eines großzügigen Schuldenerlasses mehrerer Staaten, darunter Griechenland, überhaupt überleben. Das verschweigt die deutsche Kanzlerin Merkel jedoch in ihren großspurigen Reden immer."
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