Bizarre Insektenwelt unserer Heimat
Eines der ungewöhnlichsten Insekten unserer Heimat, stellen die, zur Ordnung der Zweiflügler (Diptera), gehörenden Wollschweber (Bombyliidae) dar.
Betrachtet man diese Art genauer, könnte man meinen, das sie, alleine auf Grund ihres bizarren Aussehens, von einem anderen Planeten abstammen würde, was dieses Insekt so einmalig macht.
Der Große Wollschweber (Bombylius major),
der eine Körperlänge von 9 bis 12 Millimetern aufweist und einen braunen Pelz trägt, sticht sofort, mit seinen sehr langen Beinen und dem extralangen Rüssel, der eine Länge von bis zu 7,7 mm erreichen kann, in jedermanns Auge, was den Wollschweber, im Flug und Ruhestellung, wie ein Einhorn wirken lässt.
Beim erstmaligen Anblick, der sich auf dem Trockenbiotop "Grünen Mitte" abspielte, staunte ich nicht schlecht, welche Konstruktionsidee des Entwicklers in dieser Fliege steckt, dessen fantastische Flugeigenschaften den neuesten Tarnkappenbomber alt aussehen lässt.
Der große Wollschweber weist, im vorderen Bereich der Flügel, eine dunkle Binde auf, die zur Mitte seiner Flügel hin gezackt endet. Die andere Flügelhälfte erscheint eher durchsichtig.
Seine Flugzeit erstreckt sich vom April bis Juni, wobei man ihn in Gärten, bei Waldlichtungen, auf Wiesen aber auch auf Brachflächen beobachten kann.
Wollschweber ernähren sich von Nektar, wobei dieser, die Flugeigenschaften des Kolibris exakt nachahmen kann, was das Stehen in der Luft und das gleichzeitige Saugen an Nektarpflanzen betrifft, womit dieser sich, am blühenden Huflattich (Tussilago farfara), eindrucksvoll zur Schau stellte.
Nach der Paarung wird das nur 0,5 Millimeter große Ei, vor dem Eingang von Höhlen zu den Wirtsnestern gelegt, die zuvor noch mit etwas Sand geschützt wurden.
Die Lebensweise der Larven findet parasitoid statt, wobei diese, nach deren Schlüpfen, zuerst in den Bau der Wirtstiere kriechen, wo sie dann von ihren eigenen Reserven zehren, um sich, in weiterer Folge, den Larven anderer Insektenarten, wie zum Beispiel der von Solitärbienen und Grabwespen, aber auch den von Nachfaltern, wie die der Eulenfalter, zu widmen, die sie vermutlich am Geruch auffinden und ihnen letztendlich zur Nahrung dienen.
Die zweite Wollschweberart,
die noch merkwürdiger, als die oben beschriebene Spezies aussieht, stellt der "Gefleckte Wollschweber (Bombylius discolor)" dar, dessen Körperlänge etwa 10 Millimeter beträgt.
Der in seiner Lebensweise ähnliche Vertreter dieser Art, weist schwarze Punkte oberhalb seiner Flügel auf, die ansonsten durchsichtig sind.
Der Hinterleib wirkt wie flachgedrückt, was ihn noch aerodynamischer und damit interessanter erscheinen lässt.
In diesem Fall war der Aufenthaltsort ebenfalls die Industriebrache der "Grünen Mitte".
Videos zu den Wollschwebern finden Sie auf meiner Seite und auf YouTube:
http://huebauer2.bplaced.net/1/index.htm
Die wirklichen Schätze unserer Heimat, sind die Fauna und Flora unserer Natur, die wir unbedingt der Nachwelt erhalten müssen!
Der Linzer Schmetterlingsflüsterer
Franz Huebauer
Quelle: Wikipedia und Huebauer
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