"Muss oft am Eis nähen"
Teamarzt Werner Kleschpis hat nicht nur in den Drittel-Pausen alle Hände voll zu tun.
Wie steht's um das Verletzungspech der Black Wings?
Stefan Gaffel hat sich leider wieder verletzt und muss operiert werden, für ihn und Robert Lukas wirds für das Play-off nicht reichen. Bei Rick Schofield und Philipp Lukas sieht es ganz gut aus.
Es ist oft ein schmaler Grat, den Spieler wieder aufs Eis zu schicken oder zu sagen: Nein, geht nicht, ist zu gefährlich. Wo ziehen Sie die Grenze?
Beim Eishockey braucht man als Sportmediziner sehr viel Erfahrung. In der Kabine hat man schließlich keine Möglichkeit genauere Untersuchungen oder ein Röntgen zu machen. Die Spieler wollen meistens gleich wieder aufs Eis, ich muss abwägen, ob es eine Verletzung ist, wo man mit Schmerzen spielen kann, oder ob die Gefahr für Folgeschäden besteht. Ich kann natürlich keinem Spieler sagen: Du musst spielen.
Mit welchen Verletzungen haben Sie es denn beim Eishockey zu tun?
Ich würde sagen, Cuts und Schnittverletzungen sind besonders häufig, oft verursacht durch Stockschläge. Jeder Spieler hat da schon mindestens ein zwei Narben von mir. Das muss oft sehr schnell gehen. Die Spieler kommen vom Eis und müssen sofort versorgt oder genäht werden. Blessuren sind natürlich auch häufig.
Was war die schlimmste Verletzung, die Sie als Teamarzt erlebt haben?
Vor einigen Jahren hat ein Puck bei einem Schuss den Oberkiefer eines Spielers durchschlagen. Das war schlimm, damals hat man noch kein Visier getragen. Der Spieler hat gerade in die andere Richtung geschaut, als die Scheibe in seinem Gesicht eingeschlagen hat. Einem Spieler ist nach einem Schuss der Ellbogen rausgesprungen, das war furchtbar schmerzhaft.
Stehen Sie selbst auch manchmal am Eis?
Selten, aber doch. Es gibt traditionell interne Matches zwischen Krankenhausmitarbeitern, wo etwa Ärzte gegen Physiotherapeuten spielen. Ich hab' aber leider das Schlittschuhlaufen nie ordentlich gelernt. Aber der Sport ist großartig. Als ehemaliger Handballspieler hab' ich körperbetonte Sportarten sehr gerne.
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