Linzer "Digital-Uni"
So wird der neue IT:U-Campus in Urfahr aussehen

- Durchgesetzt hat sich ein Entwurf vom Wiener Architekturbüro Kronaus Mitterer Architekten ZT GmbH. Von 21. bis 31. Mai ist der Entwurf im afo Architekturforum bei freiem Eintritt ausgestellt.
- Foto: Kronaus Mitterer Architekten ZT GmbH
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Heute stellten das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), das Land Oberösterreich und die Stadt Linz den Sieger des Architekturwettbewerbs für den neuen Campus der IT:U in Linz vor. Durchgesetzt hat sich ein Entwurf vom Wiener Architekturbüro Kronaus Mitterer Architekten ZT GmbH. Von 21. bis 31. Mai ist der Entwurf im afo Architekturforum bei freiem Eintritt ausgestellt.
LINZ. Ein "eleganter Campus im Grünen" soll die neue IT:U werden: Ab Ende 2025 entsteht etappenweise der neue Bau Linzer Universitätsviertel. Als Sieger eines internationalen Architekturwettbewerbs hat sich das Wiener Architekturbüro Kronaus Mitterer Architekten durchgesetzt. Ihr Entwurf sieht einen Campus mit drei horizontalen Baukörpern aus Holz vor. Die maximal viergeschoßigen Baukörper werden mit begrünten Pergolen verbunden. In Kombination mit Plätzen, Dachterrassen und Grünflächen entsteht ein Campus-Ensemble. Die Hälfte des Grundstücks, rund 2,5 Hektar, bleiben unbebaut. Hier sollen Bäume gepflanzt werden.

- So fügt sich der neue Campus in die Umgebung ein.
- Foto: Kronaus Mitterer Architekten ZT GmbH
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Etappenweiser Bau ab 2025
Die Ausschreibung der BIG beinhaltete als Vorgabe einen moderner, attraktiven und klimafreundlichen Universitätscampus mit möglichst geringem Bodenverbrauch. "Die Baukörper überragen den umgebenden Baumbestand nicht. Dies führt nur zu einer geringen Beeinflussung des Kaltluftstroms. Die Öffnung zwischen den Baukörpern gegen die Hauptwindrichtung erlaubt eine gute Belüftung des gesamten Campus", so die Architekten. Der Campus wird ab Ende 2025 in mehreren Bauphasen errichtet. Spätestens 2036 soll der gesamte Campus fertig sein und auf rd. 35.000 Quadratmetern Nettoraumfläche Platz für etwa 3.000 Studierende und Mitarbeitende bieten.

- Von links: Landeshauptmann Thomas Stelzer, Bildungsminister Martin Polaschek, IT:U Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt, Bürgermeister Klaus Luger und BIG CEO Hans-Peter Weiss
- Foto: Daniel Hinterramskogler
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"Entscheidender Faktor für Wirtschaftsstandort OÖ"
"Der neue Campus der Universität, mit seiner nachhaltigen und klimafreundlichen Bauweise, wird daher nicht nur ein architektonisches Meisterwerk sein, sondern auch ein zukunftsweisendes Zentrum für Wissenschaft und Digitalisierung, das Studierenden und Forschenden eine inspirierende Umgebung bietet, um Lösungen für die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu finden", so Bildungsminister Martin Polaschek. "Die IT:U ist ein entscheidender Faktor, um den Wirtschafts- und Innovationsstandort Oberösterreich und damit auch Österreich attraktiv und erfolgreich zu gestalten", betont Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) "Der künftige IT:U Campus wird es uns sehr gut ermöglichen, unseren interdisziplinären Ansatz und unsere projektbasierte Lehre umzusetzen. Aktuell sind wir dabei, für zehn ausgeschriebene Professuren knapp 400 internationale Bewerbungen zu bewerten, unsere PhD-Programme für den Herbst vorzubereiten und die Organisation der IT:U hochzufahren", freut sich Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt. "Dieses Projekt ist ein weiterer Meilenstein, Linz als führenden Standort für Technologie und Bildung zu etablieren", ergänzt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).
Grüne: "Sinnvoller, bereits versiegelte Fläche zu nutzen"
Erste Kritik nach der Präsentation der Pläne lässt nicht lange auf sich warten: Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger fordert jetzt Detailuntersuchungen zu den Auswirkungen des Neubaus auf Umwelt und Stadtklima. "Deutlich sinnvoller wäre es, die IT:U auf einer bereits versiegelten Fläche, wie der Post City, anzusiedeln", wiederholt sie in einem Pressestatement ihre grundsätzliche Kritik am geplanten Standort im Linzer Grüngürtel.
Potocnik: IT:U als "Eisbrecher" für weitere Umwidmungen
Linzplus-Gemeinderat Lorenz Potocnik übt zusätzlich Kritik an der Ernsthaftigkeit des "dynamischen Masterplans" der Stadt Linz, der eine Bürgerbeteiligung im Zuge der Umwidmungen vorgesehen hatte. Der Standort der IT:U sei aber bereits im Vorhinein festgestanden. "Der Beteiligungsprozess durch Stadtrat Prammer und der „Dynamische Masterplan“ sind daher einfach nur eine Farce", ärgert sich Potocnik. Er vermutet im Standort der IT:U eine Ausrede, um zusätzliches Grünland im Uni-Viertel umwidmen zu können. "Dabei wird die IT:U als Eisbrecher genutzt, um diesen schamlosen Griff aufs Grünland zu legitimieren", so Potocnik heute per Aussendung.



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