Landesklinikum Mistelbach nahm an Aktion Movember teil
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MISTELBACH – Die Lebenserwartung österreichischer Männer liegt um mehr als fünf Jahre unter jener der Frauen. Regelmäßige Untersuchungen können helfen, gefährliche Krankheiten wie etwa das Prostatakarzinom rechtzeitig zu erkennen. Darauf möchte die Aktion Movember hinweisen, bei der sich auch das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf auf Initiative von Landesrat Mag. Karl Wilfing beteiligte. Gemeinsam mit Aktions-Testimonial Reinhard Nowak sind Männer aufgefordert, sich im Movember einen Schnurrbart wachsen zu lassen, um so auf amüsante Weise auf das Thema Männergesundheit aufmerksam zu machen.
„Viel zu lange schon hat die Urologie mit Vorurteilen zu kämpfen, viel zu wichtig ist sie jedoch für die Gesundheit von Mann und Frau. Grund genug, sie einmal vor den Vorhang zu holen. Denn mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in der zweiten Lebenshälfte können gefährliche Krankheiten wie etwa das Prostatakarzinom rechtzeitig erkannt und somit geheilt werden. Leider werden diese Erkrankungen oftmals als Tabuthema behandelt. Jährlich sterben jedoch rund 1.100 Männer in Österreich an Prostatakrebs – rund 230 davon in Niederösterreich. Mit ‚Movember‘ wollen wir daher ganz bewusst auf Gesundheitsvorsorge für Männer aufmerksam machen“, betont Landesrat Mag. Karl Wilfing.
Auch das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf beteiligte sich aktiv an der Aktion. Plakate machten im November die Besucherinnen und Besucher des Klinikums auf die notwendigen Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam. Gleichzeitig fanden in ganz Niederösterreich Gesundheitsvorträge zum Thema „Männergesundheit“ statt.
Paradoxerweise fühlen sich Männer trotzdem gesünder als Frauen. Männer gehen meist erst sehr spät zum Arzt. Nur ein gutes Viertel nimmt regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahr. Gerade im Bereich der urologischen Erkrankungen kann dies fatal sein. So ist etwa der Prostatakrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und nur im Frühstadium heilbar.
„In Österreich erleiden außerdem etwa 270 Männer jährlich einen Hodentumor. Die Anzahl von Hodenkrebs-Neuerkrankungen hat sich in den letzten 50 Jahren verdoppelt. Dies ist der häufigste organische Tumor des Mannes zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Nachdem diese Geschwulst von Keimzellen ausgeht und daher in der Regel rasch wächst, würde in diesem Fall eine jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Urologen eine frühzeitige Diagnose oft nicht ermöglichen. Ich empfehle daher die regelmäßige Selbstabtastung von Burschen und Männern ab der Pubertät bis etwa zum 55. Lebensjahr. Wenn dabei eine Veränderung, z.B. ein harter Knoten oder eine Größenzunahme bemerkt wird, sollte unbedingt ein Urologe aufgesucht werden. Üblicherweise entwickelt sich ein bösartiger Tumor des Hodens primär ohne Symptome. Dank der modernen Behandlungsmöglichkeiten hat heutzutage der Hodentumor hinsichtlich Heilungschance eine exzellente gute Prognose“, erklärt Primar Priv. Doz. Dr. Walter Albrecht, Leiter der Urologischen Abteilung am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf.
„Die Vorsorgeuntersuchung ist in Österreich kostenlos. Jeder ab 18 Jahren kann diesen Service nützen. Dennoch nehmen viele Menschen dieses Angebot nicht wahr: Laut Statistiken gehen nur ein Viertel aller Männer und jede zweite Frau zur Vorsorgeuntersuchung. Mit der Aktion Movember, die wir auch flächendeckend in unseren Kliniken plakatieren, wollen wir mehr Bewusstsein dafür schaffen, dass auch Männer zur Vorsorgeuntersuchung gehen“, ergänzt Wilfing.
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