Hallenbad bleibt vorerst! Neusiedl beschließt Sparpaket!
NEUSIEDL/SEE (doho). Nicht weniger denn als Erfolg ist die Kundgebung zu bezeichnen, die Montagabend vor dem Neusiedler Rathaus bei strömenden Regen stattfand. Organisiert von der Initiative "Rettet das Hallenbad" skandierte die Menge: "Wir wollen schwimmen!" und listeten Transparente die gesundheitlichen Vorzüge des Schwimmens auf. Etwa 300 Menschen versammelten sich vor der wichtigen Gemeinderatssitzung, in der ein neues Sparpaket beschlossen wurde, um ihrem Anliegen und der großen Bedeutung des Hallenbads für die Region Ausdruck zu verleihen.
Prominente Unterstützer
Unterstützung kam dabei nicht nur von Vereinen, Eltern und Lehrern, sondern auch von höchst prominenter Seite. Olympiasieger Andreas Geritzer:"Das Hallenbad fördert Kinder und Schwimmer aus dem gesamten Bezirk und darüber hinaus!" Existenzbedrohend wäre eine Schließung des Hallenbads auch für die Schwimmunion Neusiedl, dabei birgt gerade dieser Verein in der Person von Lena Grabowski, mehrfacher Jugendstaatsmeisterin, großes Potential für Österreichs Schwimmsport: "Mein Ziel ist es 2020 bei den Olympischen Spielen mitzumachen! Eine Schließung des Hallenbads wäre furchtbar!"
Gemeinderat beschloss Sparpaket
Dass es mit diesem Ziel gut aussieht hängt auch mit der Gemeinderatssitzung zusammen, die im Anschluss an die Kundgebung statt fand. Dort wurde mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und FPÖ ein neues Sparpaket beschlossen, das eine Bedingung des Landes für weitere Notkredite war. Die SPÖ stimmte dagegen. Das Paket sei sozial nicht tragbar, so Vizebürgermeisterin Elisabeth Böhm.
"Wenn wir dieses Paket nicht beschließen wird das Hallenbad auf jeden Fall zugesperrt, weil die Gemeinde dann nicht mehr liquide ist.", erinnerte Grünen-Chefin Alexandra Fischbach an die ernste Lage.
Hallenbad bleibt vorerst
Im Detail bedeutet das Sparpaket höhere Gebühren für Kanal und Müll, bis zu einem Drittel höhere Eintrittspreise für das Hallenbad und weitere Einsparungen in allen Bereichen der Gemeinde. Der weitere Betrieb des Hallenbads ist damit auf Dauer aber nicht gesichert. So viel ist mittlerweile allen bewusst - alleine kann Neusiedl am See den Betrieb des Hallenbads nicht schultern. Erste Gespräche mit den Bürgermeistern von 16 Gemeinden des Bezirks, aber auch aus Bruck, stimmten Bürgermeister Kurt Lentsch vorsichtig optimistisch. Wie groß der finanzielle BEitrag der einzelnen Gemeinden ausfalle, werde man sehen. "Auch vom Land erhoffen wir uns ein größeres Entgegenkommen.", so Lentsch.
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