"Henriettes Kinderbasar" prangert Leichtsinnigkeit der Eltern an
Eine Mutter aus Pinkafeld entdeckte kürzlich ein Foto ihres Kindes auf der Facebookseite "Henriettes Kinderbasar", betrieben von anonymen Netzaktivisten, die auf den leichtfertigen Umfang mit Kinderfotos im Netz aufmerksam machen wollen.
PINKAFELD. Es handelt sich dabei um Baby- und Kinderfotos, die von den Eltern mit der Einstellung "öffentlich" gepostet wurden. "Ich war geschockt, als ich auf der Seite mein Profilbild entdeckt habe, auf dem mein Kind abgebildet ist. Ich habe mir die Bilder von den Kindern angesehen, darunter stehen teilweise unmögliche Kommentare, das grenzt an Kinderpornografie", so die besorgte Mutter.
Profilbild ist öffentlich
Auch wenn das Profil selbst nicht öffentlich ist, so doch zumindest das Profilbild. Öffentliche Fotos darf man teilen und weiterverbreiten. Gegen die Facebook-Richtlinien verstößt das nicht, denn das teilen von "öffentlich" geposteten Inhalten ist eines der Grundprinzipien des sozialen Netzwerks.
Rechtlich legal
Die betroffene Mutter ist über die Seite entsetzt und wollte auch bei der Polizei Anzeige erstatten. Aber dieser sind rechtlich die Hände gebunden. Doch auch, wenn die Administratoren der Seite damit lediglich auf die Problematik aufmerksam machen wollen, so sind im Endeffekt doch die Kinder die Leidtragenden. Die Seite zu sperren nützt auch wenig, denn geht "Henriettes Kinderbasar 4.0", offline, taucht im nächsten Moment "Henriettes Kinderbasar 5.0" auf.
Kinder schützen
Grundsätzlich ist es ratsam, in sozialen Netzwerken vollständig auf Kinderbilder zu verzichten, um einem möglichen Missbrauch, etwa durch Pädophile, gar nicht erst möglich zu machen. Ansonsten muss man sich bei jedem Hochladen bewusst sein, dass etwas, das einmal im Netz ist, auf irgendeine Weise auch immer im Netz bleibt. Öffentlich geteilte Bilder können von JEDEM gesehen und geteilt werden.
Das Jeder-kennt-jeden-Gesetz
Der 1967 vom amerikanischen Psychologen Stanley Milgram geprägte Begriff besagt, dass jeder Mensch jeden beliebigen anderen Menschen über durchschnittlich sechs Ecken kennt. Jeder Facebooknutzer sollte sich daher bewusst sein, dass auch private Profile bei einer entsprechenden Anzahl von "Freunden" irgendwie auch öffentlich sind. Denn jeder dieser 100 Freunde hat selbst 100 Freunde die Tür geöffnet.
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