Pongracz: "Ich würde es wieder machen!"
Landtagsabgeordneter Gerhard Pongracz (SPÖ) gab seinen Landespolitischen Rücktritt bekannt.
Seit 19 Jahren ist der Oberwarter Gerhard Pongracz im Burgenländischen Landtag, eine weitere Periode wird es für ihn nicht geben. "Für mich ist jetzt eine gute Zeit für eine Veränderung. Es war eine sehr schöne Zeit und ich blicke gerne zurück auf die Höhen und Tiefen", sagte Pongracz.
Es zieht den früheren Vermessungstechniker wieder in die Privatwirtschaft zurück, wo der bald 57-Jährige als Berater für Unternehmen tätig ist und seine Erfahrungen und Netzwerke nutzen möchte.
Jüngster Abgeordneter
1996 schaffte er mit 36 Jahren den Einzug in den Landtag als damals jüngster aktiver Abgeordneter im Haus. "Ich wollte Bindeglied zwischen den Süden und Eisenstadt sein, sowie Ansprechpartner für die Menschen in der Region. Das will ich auch in Zukunft bleiben. Ich habe stets gewusst, wo der Schuh drückt und versucht, das in der Landespolitik in meinen Bereichen einzubringen. Das ist mir auch gut gelungen", sagt Pongracz, der Verkehrssprecher der SPÖ und Vorsitzender des Wohnbauförderungsbeirates.
"In diesem Bereich konnten wir seit 1996 die Wohnbauförderung von 60 auf 120 Millionen ausbauen. Es ist viel weitergegangen und darauf bin ich stolz", so der Landespolitiker.
Zehn Jahre Bürgermeister
1997 wurde er Bürgermeister in Oberwart, 2002 schließlich Bürgermeister der Stadtgemeinde. "Ich wollte jene Dinge angehen, die ich schon früher umsetzen wollte. Betriebe anzusiedeln war stets eine Vision. Mit dem Impulszentrum, wo über 40 Firmen beheimatet sind, konnte ein Innovationsknotenpunkt geschaffen werden. Topunternehmen wie Dieselkino und eo schufen rund 1.000 Arbeitsplätze, auf die ich sehr stolz bin, weil dahinter viele Menschen stehen. Es wurden in der Zeit auch entsprechende Rahmenbedingungen in der Stadtgemeinde geschaffen - im Bildungsbereich, Kinderbetreuungsbereich und auch im Wohnbau, damit sich die Leute ansiedeln und hier wohl fühlen. Das gilt für die junge Generation genauso wie für die ältere, wo das betreubare Wohnen ein Meilenstein bedeutet", sagt Pongracz.
Tiefpunkte waren für ihn die Finanzaffäre 2009 und die Verlust des Bürgermeisters bei der letzten Gemeinderatswahl.
LR Helmut Bieler: "Gerhard Pongracz hat viele Projekte umgesetzt, so auch die Stadt Oberwart nachhaltig belebt und zur echten Südmetropole gemacht! Pongracz war nie ein "Ja-Sager" und hatte stets ein Gespür für die Anliegen der Bevölkerung!"
Unternehmensberater
"Wenn mich jemand fragt, würde ich das ganze nochmal machen? Ja, ich würde es wieder genauso machen! Es hat Freude gemacht. Ich danke allen, die mich in all den Jahren unterstützt haben. Viele fleißige Hände hier in Oberwart, aber auch in den Abteilungen im Land und Freunde in der Partei haben ihriges zum Erfolg beigetragen!", so Pongracz, der sich nun voll auf seine Beratertätigkeit konzentrieren will.
2013 habe er das Gewerbe als selbständiger Berater angemeldet. Als solcher unterstützt er Unternehmen im Bildungs- und Technikbereich beratend. Politisch bleibt er im Bezirksparteivorstand tätig. Pongracz ist auch ehrenamtlich in zahlreichen Vereinen und beim Kastell Dornau tätig.
Nachfolger gesucht
Wer den Platz von Pongracz im Landtag übernimmt, entscheidet der SPÖ-Wahlkonvent am 23. Jänner, bei dem 21 Kandidaten zur Wahl stehen. Aus diesen werden sieben Personen und sieben Ersatznominierte von der Basis gekürt.
"Ich wünsche mir natürlich jemand aus Oberwart", meint Pongracz schmunzelnd.
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