Motocross hat unser Familienleben geprägt
Andere sind auf Urlaub gefahren, unsere harmonischen Familienurlaube
fanden im Motocross-Zirkus auf Österreichs und Europas Rennstrecken statt.
OBERDORF (ps). Er gilt als Evergreen in der „Motocross-Staatsmeisterschaft“, Burgenlands Vorzeigemotorsportler Christoph Lackner, der immer noch mit der Welt-Elite mithalten kann. In England wurde Christoph im Jahr 2013 in der Veteranen-WM Vize-Weltmeister und ein Jahr später erreichte der Oberdorfer Platz sechs in Schweden. Als die Lackner-Brüder, Christoph und Werner, 1989 in die erste Saison starteten, waren viele ihrer heutigen Gegner noch nicht auf der Welt. Ein Gedanke, den Christoph gar nicht zu Ende denken möchte, denn er lebt und liebt seinen Sport wie zu den Anfängen, hat immer noch Spaß auf seiner KTM, erreicht in der Königsklasse (MX Open) tolle Mittelfeld-Platzierungen in der Staatmeisterschaft und bereitet sich bereits auf seine 28. Saison vor
In die Fußstapfen von Vater Werner
Vater Werner Lackner hat bereits in den 1960er Jahren ein erfolgreiches Motocross-Kapitel aufgeschlagen und geschrieben. In Oberdorf gab er auf einer eigenen Rennstrecke dem Motocrossport eine echte Perspektive und gründete den MCV Oberdorf. Seinen Söhnen Werner und Christoph hat er das Motosporttalent in die Wiege gelegt und es später auch gefördert. Lackner Senior beendete seine Motocross-Karriere 1981 nach einem Kreuzbandriss und widmete sich anschließend gemeinsam mit seiner Frau Hildegard nur mehr der Betreuung seiner Söhne, die den Namen Lackner zu wahren Höhenflügen katapultierten. Vater Werner war der perfekte Servicemann und Mutter Hildegard sorgte während der Rennen für die Verpflegung.
Erster Staatsmeistertitel
Werner und Christoph Lackner hüpften bereits mit 6 Jahren über die Hügel ihrer Hausrennstrecke in Oberdorf, starteten mit 14 bei Nachwuchsrennen und erhielten 1989 ihre Meisterschaftslizenzen. Einen Karriere-Blitzstart legte Christoph mit dem Juniorenstaatsmeistertitel in der 125 ccm-Klasse (1990) hin und demonstrierte beeindruckend sein großes Motocrosstalent. Ab 1991 verlief die sportliche Laufbahn der Lackner Brüder im nationalen Meisterschaftsbetrieb sowie Starts bei Europa- und Weltmeisterschaften
zwar parallel, die größeren Erfolge konnte jedoch Christoph holen. „Ich fuhr mit mehr Risiko, immer am Limit, hatte damit Erfolg, war aber auch oft verletzt. Werner konnte seine Grenzen besser ausloten, nahm weniger Risiko auf sich, wurde auch einmal Vizestaatsmeister und achtete mehr auf seine Gesundheit“, so resümierte Christoph die Karrieren des Oberdorfer
Brüderpaars.
Leistungssport auf hohem Niveau
„ Nach der Saison ist vor der Saison. Wir pausieren im Herbst vielleicht drei Wochen und dann beginnt bereits die Vorbereitung auf die nächste Saison, die nächste sportliche Herausforderung“, so Christoph. Ausdauer, Kraft, Kondition sind der Schlüssel zum Erfolg. Michael Reinprecht, Sportmediziner in Graz hat ihm den Weg zum Erfolg durch gezieltes,
intensives Training gezeigt. "Gewinnmentalität führt garantiert zum Erfolg, weil du deine Bestimmung lebst", ist Christoph Lackner überzeugt. Motocross ist ein Ganzjahressport geworden. Die Staatsmeisterschaftsrennen, die Europameisterschaft und die WM-Auftritte können nur auf hohem Leistungsniveau bewältigt und abgerufen werden. Christoph Lackner erreichte in seiner 27-jährigen Laufbahn etlicheVizestaatsmeistertitel, verpasste den Staatsmeister oft nur um wenige Punkte, war bei EM-Läufen auch etliche Male im Spitzenfeld zu finden und sein größter Erfolg war der Vize-Weltmeister in der Klasse über 40 Jahren. "Ich würde meine sportliche Laufbahn wieder ähnlich anlegen, vielleicht das
Risiko besser dosieren und den Fokus mehr auf die Gesundheit legen. Ermöglicht wurde uns dieses Leben - mit dem Motorrad die Rennstrecken Europas zu erobern und befahren - nur, weil das familiäre Umfeld dazu wesentlich beitrug. Anfangs die Eltern, ab 1997 auch meine jetzige Frau Sonja, die aus Liebe, wie sie es nennt, alle Rennen hautnah im Betreuerstab miterlebte und organisierte."
Michael & Manuel scharren in den Startlöchern
Mit den beiden Söhnen von Christoph und Sonja, Michael (12 Jahre) und Manuel (6 Jahre) wird ein neues Motocross-Kapitel aufgeschlagen. Beide scharren bereits in den Startlöchern, haben Ehrgeiz und Talent vom Papa geerbt und sind mit viel Freude auf der Heimrennstrecke in Oberdorf beim Training zu beobachten. „Michi ist mit Spaß bei der Sache, und das ist mir
das Wichtigste“, so der stolze Papa. Die ersten Erfahrungen bei Meisterschaftsrennen hat Michael schon gemacht und seinen Fokus Richtung Top ten gerichtet. „Es soll ein kontinuierlicher Aufbau werden und ein gezieltes Heranführen an die Herausforderung Motocross“, so Christoph Lackner über die sportliche Laufbahn von Michi und Manuel, der sich noch mit Trainingseinheiten eine Basis schaffen soll. Michael sitzt bereits auf einem 85 ccm Bike um Respekt vor seiner Maschine zu bekommen, so sein erfahrener Rennfahrer-Vater.
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