Frauenfussball
SKN St. Pölten mit 3:0 über Austria Wien Cupsieger
Das Finale im Sportland Niederösterreich Frauen Cup fand am 9. Mai in Wiener Neustadt statt.
WIENER NEUSTADT. Das diesjährige Finale im Sportland Niederösterreich Frauen Cup fand in der Ergo Arena Wiener Neustadt am 9. Mai zwischen Seriencupsieger SKN St. Pölten Rush und FK Austria Wien vor gut 2.300 Fans statt. Die Stimmung war bestens, vor allem die Austria-Fans gaben beim Duell mit den St. Pölten-Fans ordentlich Gas. Der österreichische Frauen-Cup wurde zum 48. Mal ausgetragen.
Die Anfangsphase verlief ausgeglichen, wobei St. Pölten die besseren Offensivszenen hatten. Letztlich verdient gelang auch die Führung durch Mateja Zver, die den Ball mit viel Effet ins lange Eck - unhaltbar für Torfrau Larissa Haidner - schlenzte (25.). Doppelt bitter für die Veilchen war, dass der Gegentreffer in Unterzahl passierte, da Kapitänin Verena Volkmer verletzt behandelt wurde. Sie musste dann auch ausgewechselt werden. Für sie kam Alisa Ziletkina (25.).
Vorentscheidung durch abgefälschten Schuss
Nur fünf Minuten später fiel bereits die Vorentscheidung im temporeichen Finale, denn Katharina Schiechtl fälscht einen scharfen Distanzschuss von SKN-Kapitänin Jennifer Klein für Haidner erneut unhaltbar ab (30.). Auf der Gegenseite war es dann Stefanie Schneeberger, die die beste Möglichkeit für die Austria vor der Pause hatte. Sie setzte den Ball aber ein wenig übers Tor (36.). Damit ging es mit der 2:0-Führung für die Wölfinnen in die Halbzeitpause.
Nach Seitenwechsel erwischen sie den besseren Start und legen auch gleich einen Treffer nach. Nach einem Eckball kommt der Ball zu Sarah Mattner-Trembleau, die abzieht und im langen Eck einnetzt. Wieder war Haidner chancenlos. Damit war das Finale bereits kurz nach der Pause entschieden (47.).
Harter Kampf der Austria
Die Austrianerinnen geben auch danach - angespornt von ihren Fans - weiterhin nicht auf und spielen ambitioniert mit. Schiechtl hat mit einem guten Kopfball Pech (61.), in der Nachspielzeit gab es eine weitere Top-Möglichkeit auf den Ehrentreffer durch Ziletkina (94.), den sich die Veilchen mehr als verdient hätten. Ihr Bemühen auf ein Erfolgserlebnis blieb aber unbelohnt.
So endete das Match mit einem klaren 3:0 für St. Pölten, die damit den 10. Cuptitel in Folge erobern und danach auch gehörig bejubeln. Damit ist die Chance aufs achte Double en suite für die Wölfinnen sehr groß.
Stimmen zum Finale
ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer: „Es war ein großartiger Nachmittag. Die Stimmung mit über 2.300 Zuschauer:innen zeigt, dass die Wertigkeit des Frauenfußballs steigt. Nicht nur für den Spitzenfußball, sondern auch, weil es ein tolles Zeichen für die vielen jungen Mädchen ist, die im Amateurbereich Fußball spielen.“
ÖFB Sportdirektor Peter Schöttel: „Die Fans haben für eine tolle Stimmung gesorgt. Die Austria hat es St. Pölten vom Start weg sehr schwierig gemacht, sie haben sehr körperbetont gespielt. Der erste Gegentreffer war mit der Unterzahl sicherlich sehr unglücklich. Alles in allem hat es St. Pölten am Ende des Tages souverän gemacht und den Titel verdient gewonnen.“
SKN-Cheftrainerin Liése Brancao: „Es ist jedes Mal wieder wie beim ersten Cup-Sieg, ein sehr besonderer Nachmittag heute für mich. Gerade für unsere jungen Spielerinnen war es ein wichtiges Zeichen, dass sie auch sehen, dass es nicht selbstverständlich ist, jeden Gegner zu schlagen, sondern dass viel Arbeit dahintersteckt.“
SKN-Kapitänin Jennifer Klein: „Es war das erste Cup-Spiel mit so einer Stimmung. Das bedeutet uns allen unglaublich viel, für die harte Arbeit, die wir alle tagtäglich verrichten. So viel Stimmung in ein Stadion zu bekommen als Frauenteams, ist unglaublich. Das kann dem Frauenfußball einen weiteren Push bringen. Ich hoffe, dass viele sehen, dass Frauenfußball auch cool ist.“
SKN-Spielerin Anna Johanning: „Es war das erwartet schwere Spiel. Die Kulisse war einzigartig für ein Cup-Spiel in Österreich, richtiges Gänsehaut-Feeling. Es war von Beginn an ein Fünfzig-Fünfzig-Spiel, das erste Tor hat uns dann sehr gut getan. Am Ende haben wir die eine oder andere Spielerin, die den Unterschied machen können.“
FK Austria Wien-Cheftrainer Stefan Kenesei: „Extrem unglücklich heute. Über die Qualitäten von St. Pölten brauchen wir nicht diskutieren, dennoch haben wir heute das Glück nicht auf unserer Seite gehabt, wenn wir uns die Gegentreffer ansehen oder die Verletzung von Verena Volkmer.“
Austria-Spielerin Katharina Schiechtl: „Natürlich enttäuschend, dass wir verloren haben und uns heute kein Treffer gelungen ist. Dennoch war es für uns alle ein Extra-Motivationsschub, vor dieser Kulisse zu spielen. Die Austria hat das super organisiert und wir sind extrem dankbar über die Unterstützung. Die Fans haben auch nach dem 0:3 nicht aufgehört, uns zu supporten. Das ist einfach gewaltig.“
Austria Torhüterin Larissa Haidner: „Es bleibt dennoch ein unvergesslicher Moment. Wir haben es als Austria noch nicht erlebt, im Finale zu stehen. Die Fans heute waren einzigartig, wir können trotz der Niederlage stolz auf uns sein. Wir werden weiter dranbleiben. Es ist für uns erst der Anfang, auf dem wollen wir aufbauen.“
Burgenland im Cup-Finale
Auch das Burgenland war sportlich beim Frauen Cup-Finale prominent vertreten. Auf Seiten der Wienerinnen standen mit Stefanie Schneeberger und Anna Schorn zwei rot-goldene Kickerinnen am Platz. Valentina Mädl durfte mit dem SKN St. Pölten auch über den großen Pokal jubeln. Zudem war die Südburgenländerin Kathrin Huber als vierte Unparteiische im Schiedsrichterinnenteam im Einsatz.
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