„Für Wohnoase haftet Perg mit 350.000 Euro“

PERG (up). BezirksRundschau: In Ihrer Aussendung „Perg aktuell“ kritisieren Sie die Wohnoase, ein Projekt für Betreutes Wohnen in der Dirnbergerstraße. Was stört Sie konkret?
Harrucksteiner: Ich bezweifle, dass es vorher eine Bedarfserhebung gegeben hat. Weil jetzt die Nachfrage nicht da ist, werden von den ursprünglich 32 geplanten Betreuten Wohnungen nur 18 als Betreute vermietet und die restlichen als normale Wohnungen. Jede Wohnung hat nur einen Parkplatz, das ist für Betreute Wohnungen erlaubt, für normale müssen es zwei sein. Stand von vor 14 Tagen ist, dass das Rote Kreuz bis jetzt für fünf Wohnungen Verträge hat. Eröffnet werden soll noch heuer.

Stichwort Ausfallshaftung: Wird die Wohnoase nicht ausreichend belegt, muss die Stadt zahlen.
Da nun nur 18 der 32 Wohnungen für Betreutes Wohnen verwendet werden, bezieht sich die Ausfallshaftung nicht mehr auf 16, sondern auf 9 Wohnungen für Miete, Betriebskosten und Betreuungspauschale. Wird die Haftung für alle neun Wohnungen schlagend, rechnen wir mit 350.000 Euro auf drei Jahre, für die wir gerade stehen müssen. Ich rechne damit, dass das passiert. Wobei ich sagen möchte, dass sich das Rote Kreuz voll reinhängt und mit der Mietersuche den Job des Eigentümers macht.

Welchen Ausweg sehen Sie?
Sofortige Verhandlungen, wie wir aus der Haftung rauskommen. Wenn nicht Sozialhilfeverband und alle Gemeinden hinter dem Projekt stehen, wird es nicht gehen. Wir zahlen dann doppelt: An den SHV und die Ausfallshaftung. Ich sage schon seit eineinhalb Jahren, dass die Wohnungen in der Wohnoase mit rund 1000 bis 1100 Euro zu teuer sind. Das ist ein Betrag, den sich viele nicht leisten können.

Beim Finanzamtsgebäude, jetzt Stadthaus, sehen Sie ein Finanzierungsproblem?
Die Abrechnung der OÖ Wohnbau liegt noch nicht vor. Bürgermeister Froschauer sagte aber im Gemeinderat schon Anfang 2014, dass etwa zwei Millionen Euro an Kosten übrig bleiben für den Verein zur Förderung der Infrastruktur, also für die Stadt. 3,2 Millionen Euro kamen durch den Verkauf von Flächen im Haus zusammen. Zwei Drittel des Hauses sind verkauft. Rechnet man die Mieteinahmen des verbleibenden Teils, wird sich der Bau erst in 28 bis 30 Jahren amortisieren. Nach 20 Jahren fang ich aber schon wieder zu sanieren an.

Was hätten Sie anders gemacht?
Ich hätte das alte Gebäude saniert. Das hätte schon gehalten, wenn man nicht die Spundwände reingeschlagen hätte.

Welche neuen Großprojekte kommen auf Perg zu?
Ein Einkaufszentrum in der Art wie die Plus City auf 6000 Quadratmetern ist im Anschluss an den Hofer Markt an der B3 geplant. Die Entscheidung darüber wird beim Land getroffen, die Stadt kann nur eine Stellungsnahme abgeben. Vorgesehen sind Mode- und Schuhgeschäfte sowie eine Müller Drogerie. Für die Innenstadt wäre das der Tod.
Das Altstoffsammelzentrum übersiedelt in die Kickenau. Und bei der Umfahrung wird überlegt, die Brücke neben Dalmatherm durch einen Vollanschluss zu ersetzen.

Kandidieren Sie 2015 als Bürgermeister?
Ja, ich trete 2015 zum ersten Mal an. Unser Ziel ist, im Gemeinderat die absolute Mehrheit der VP zu brechen. Auch Grüne und Neos treten 2015 in Perg an.

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Foto: Cityfoto
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