Mein Bezirk 2020: Selbst das Größte ist nicht groß genug

Das Wienerwaldgymnasium kämpft seit Jahren mit Platzproblemen. Nun könnten diese bald gelöst werden. | Foto: Archiv
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  • Das Wienerwaldgymnasium kämpft seit Jahren mit Platzproblemen. Nun könnten diese bald gelöst werden.
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BEZIRK (tp). "Purkersdorf ist gleichzeitig eine sehr junge und alte Stadt“, sagt Bürgermeister Karl Schlögl gerne. Doch das stellt die Gemeinde auch vor Herausforderungen. Denn genau diese beiden Gruppen haben große Ansprüche an die soziale Infrastruktur.
„Wir haben erst 2008 den größten Kindergarten Niederösterreichs gebaut, haben zudem den Kindergarten 1 und Gruppen im Sacré Coeur. All das reicht nicht aus“, kennt Pressbaums Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner das Problem. Wie auch Schlögl will er nun neuen Platz schaffen.
Die Kosten der beiden Projekte sollen sich auf etwa vier Millionen Euro belaufen. "Das Land fördert das stark. Teuer für uns sind aber die Personalkosten, denn die Kindergarten-Helferinnen beschäftigen wir selbst. Schon jetzt arbeitet ein Drittel aller Gemeindebediensteten für die Kindergärten", sagt Schmidl-Haberleitner.
Mit der Erweiterung des Kindergarten 1 will er dem Bevölkerungswachstum gerecht werden. Denn im Jahr 2020 sollen 500 Kinder mehr in der Region Klosterneuburg/Purkersdorf leben, 2030 sind es sogar 2.000, wie die Statistik Austria prognostiziert.

Überfüllte Gymnasien

Auch die Gymnasien der Region kämpfen schon jetzt mit Platzproblemen. Robert Donner, Direktor des BG Klosterneuburg, beklagte etwa "Die Prognosen sehe ich mit Sorge, denn bei uns ist es schon jetzt sehr eng. Für zusätzliche Klassen hätten wir keinesfalls Platz. Künftig könnten dann vielleicht nicht mehr alle, die wollen, ins Gymnasium gehen. Daher wünsche ich mir bis 2030 ein zweites Gymnasium in Klosterneuburg. Mit 1200 Schülern sind wir schon das größte in Niederösterreich, eine weitere Erweiterung wäre nicht sinnvoll."
Das Purkersdorfer Gymnasium wird gerade erweitert. Das deckt jedoch nur den derzeitigen Bedarf. "Damit müssen keine Klassen mehr ausgesiedelt werden. Wenn es zusätzlichen Bedarf gibt, müssen andere Schulen ausgebaut werden. Bei uns macht das keinen Sinn mehr", erklärt auch die Direktorin Irene Ille. Sie wünscht sich, dass "das Wienerwaldgymnasium als eigener Standort ausgebaut wird, das ist schon längst fällig."
„So kann es nicht mehr weitergehen“, gibt ihr dessen Direktor Michael Hollauf Recht. Auch der Elternverein und die Gemeinde Tullnerbach setzen sich dafür ein. Kürzlich ging eine Petition dafür mit 1.100 Unterschriften an das Bildungsministerium. Der zuständige Büroleiter für Schulbauten, Georg Hufgard, gibt Hoffnung: "Das ist gut auf Schiene. Die Tendenz geht in Richtung eines Neubaus. Derzeit führt der Landesschulrat noch eine Machbarkeitsstudie durch."

Jeder Dritte wird über 65 sein

Jene Bevölkerungsgruppe, die in der Region am stärksten wächst, sind jedoch die Senioren. 2030 sollen rund 4.600 Senioren (+31 Prozent) mehr in der Region Klosterneuburg/Purkersdorf leben. Damit sind die über 65-Jährigen die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe. Derzeit stellen sie mit etwa 15 Prozent noch einen geringen Anteil in der Gesamtbevölkerung dar. Doch 2030 wird jeder dritte Einwohner über 65 Jahre alt sein.
"Die Gemeinden müssen dafür sorgen, dass ihre tägliche Mobilität gewährleistet bleibt", sagt die Raumwissenschaftlerin Gerlind Weber und warnt vor dem Zuwachs der über 85-Jährigen: "Sie verdoppeln sich nahezu. Zwei Drittel alle 90-Jährigen sind heute Pflegefälle. Wer wird sich um sie kümmern und dies bezahlen? Die Kinder sind heutzutage oft nicht mehr vor Ort."
Die Altersheime der Region sind schon jetzt überwiegend voll. "Doch die Warteliste ist kurz, man wartet maximal einige Monate auf einen Platz", entwarnt Schlögl.
Die Gemeinden Purkersdorf, Pressbaum und Gablitz arbeiten zudem an neuen Einrichtungen. "Unser 'Betreute Wohnen' erregt höchste Aufmerksamkeit. Ich bin mir sicher, dass wir das aktuell im Bau befindliche Projekt schon bald erweitern werden", sagt der Gablitzer Bürgermeister Michael Cech.

ZUR SACHE: Diese Projekte planen die Bürgermeister bis 2020

In Purkersdorf soll der Zubau des Gymnasiums im September fertiggestellt werden. Demnächst wird der Bau eines zusätzlichen Kindergartens um etwa drei Millionen Euro im Bad Säckingen-Park beginnen. Außerdem plant Bgm. Karl Schlögl für Senioren eine Tagesbetreuungsstätte und auch
Betreutes Wohnen.
Betreutes Wohnen ist ebenfalls in Gablitz und Pressbaum geplant. In Wolfsgraben setzt Bgm. Claudia Bock auf private Initiativen, mit denen sich etwa generations-
übergreifendes Wohnen umsetzen ließe.
Bgm. Schmidl-Haberleitner will zudem den Pressbaumer Kindergarten 1 um drei Gruppen und eine Kleinkindgruppe erweitern. Der endgültige Plan dafür folgt im Juni. Außerdem soll in der Volksschule mehr Platz geschaffen werden, etwa durch eine Ausgliederung der Musikschule. Zudem kommt eine Apotheke, nahe des Kaufhaus Rudroff.
In Mauerbach, Tullnerbach und Klosterneuburg sind keine weiteren Projekte geplant. Laut Bgm. Stefan Schmuckenschlager sind alle Einrichtungen hoch entwickelt und könnten bei Bedarf noch ausgebaut werden.
Alle Bürgermeister der Region meinen so für die Zukunft gut gerüstet zu sein.

Jetzt sind Sie am Wort: Mittwoch, 17. Juni, 19 Uhr:

Zum Abschluss unserer sechsteiligen Serie findet eine Veranstaltung mit Podiumsdiskussion im Wirtshaus Oliver (Hauptstrasse 3) in Wolfsgraben statt.
Dabei werden Bürgermeister und Gemeindevertreter über unsere Zukunft diskutieren. Um eine kurze Anmeldung via E-Mail an purkersdorf@bezirksblaetter.at wird gebeten.
Weitere Infos dazu gibt es auch auf Facebook: https://www.facebook.com/events/439916649501933/439918226168442/

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