Brustschmerzen bei Kindern - was ist zu tun?
BEZIRK (eha). Brustschmerzen bei Kindern und Jugendlichen beunruhigen die Patienten und ihre Eltern oft sehr. Aber nur äußerst selten ist dafür eine ernste Herzerkrankung die Ursache, wie Primar Dr. Franke, Leiter der Kinderabteilung am BKH Reutte erklärt.
Mädchen häufiger betroffen
Jährlich werden etwa 200 Kinder und Jugendliche, im Alter zwischen 12 und 14 Jahren mit solchen Beschwerden in der kinderärztlichen Ordination des BKH Reutte untersucht. Auffällig hierbei ist, dass gerade Mädchen hier sehr sensibel auf Veränderungen reagieren. Die Gründe dafür sind verschieden: Psychische Ursachen, wie Anspannung oder Aufregung sowie ungewohnte Bewegungsabläufe im Bereich der Arme und des Brustkorbes können beispielsweise harmlose Auslöser für den empfundenen Herzschmerz sein.
Anhaltende Beschwerden dringend abklären
Auch wenn etwa 99 Prozent der Kinder mit Brustschmerzen ohne Herzerkrankung entlassen werden, ist es wichtig, anhaltende Schmerzen medizinisch abklären zu lassen. Wichtige Hinweise liefern dabei die Familiengeschichte oder vorausgegangene Erkrankungen und eingenommene Medikamente.
Anamnese und dann?
In der kinderärztlichen Ordination und speziell in der eigenen Kinderherzsprechstunde wird zudem die Größe und das Gewicht der jungen PatientInnen sowie Blutdruck, ein Ruhe-EKG und die Sauerstoffsättigung im Blut untersucht. Ein Herzultraschall, ein Thorax-Röntgenbild und spezielle Blutuntersuchungen im Labor geben weitere Hinweise, woher die anhaltenden Schmerzen herrühren und ob bzw. wie eine weitere individuelle Therapie zu veranlassen ist. Wenn Kinder und Jugendliche über plötzlich auftretende und anhaltende Schmerzen – etwa über 48 Stunden hinweg – klagen und Eltern zudem einen deutlichen Leistungsabfall und bläulich verfärbte Lippen wahrnehmen, so können dies Anzeichen für akute Herzprobleme sein. Diese müssen ehestmöglich abgeklärt werden.
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