"Es darf auch gelacht werden"

SALZBURG (lg). "Eine christliche Kirche schaffen, die am Puls der Zeit, kreativ, innovativ und manchmal eben auch ein bisschen verrückt ist" – so beschreibt der Pastor Benjamin Schumacher den Grundgedanken der Freikirche "International Christian Fellowship", kurz ICF. "Innovativ" ist auch der Ort, an dem die Messen in Salzburg stattfinden: "Der Gottesdienst findet jeden Sonntag um elf Uhr im Cineplexx City statt. Wir wollen das Ganze auf zeitgemäße Art und Weise vermitteln: mit Musik, alltagsbezogenen Predigten und moderner Multimedia-Technik. Unser Motto lautet: Menschen sind nicht für die Kirche da, sondern Kirche ist für die Menschen da", betont Schumacher.

Kolpinghaus und Cineplexx
Die Grundidee von ICF entstand 1990 in Zürich – von dort erweiterte sich ICF bis nach Basel, Bern, Prag, Karlsruhe oder München. "Im Herbst 2013 startete auch in Salzburg der Traum einer zeitgemäßen Kirche, die Gott erlebbar macht. Wir waren vorher immer im Kolpinghaus. Dort kamen jeden Sonntag zwischen 80 und 90 Menschen aus verschiedenen Nationen zu unseren Gottesdiensten. Seit November 2014 sind wir nun im Cineplexx City", so der Pastor, der selbst traditionell christlich erzogen wurde. "Aber ich denke, dass das konservative Kirchenbild etwas erweitert werden darf und auch Nischen-Kirchen ihre Daseins-Berechtigung haben", meint Schumacher. Von Seiten der Erzdiözese Salzburg zeigt man sich tolerant: "Die katholische Kirche versucht zunehmend, die negative Sicht Freikirchen gegenüber abzulegen und die positive Seite vieler Gemeinsamkeiten mehr zu beachten. Wenn es ICF wirklich gelingt, die 'Menschen für ein Leben mit Christus zu begeistern', kann uns das nur recht sein. Allerdings beobachtet man bei sehr emotional geprägten Gruppen oft ein rasches Verpuffen der Begeisterung", erklärt Meinrad Föger vom Referat für Weltanschauungsfragen der Erzdiözese Salzburg.