Klosterneuburg hat gewählt: Die Reaktionen der Spitzenkandidaten

Gekommen, um zu bleiben: | Foto: Cornelia Grobner
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Es war ein Sonntag des Triumphes für die Schmuckenschlager-ÖVP: Sie holte sich mit 55 Prozent eine klare Absolute. Ein schwarzer Tag der anderen Art wurde es für die SPÖ: Die Truppe rund um Stefan Mann hat ihren Mandatsstand von elf auf sechs praktisch halbiert. Mehr (Liste SAU) oder weniger überraschend (Liste Peter Hofbauer) schafften es alle angetretenen Gruppierungen in den Gemeinderat.

KLOSTERNEUBURG (cog). „Es war wirklich eine Überraschung. Ich bin froh, dass meine Wahl zum Bürgermeister nicht nur vom Gemeinderat, sondern jetzt auch von den Wählern bestätigt wurde“, kommentierte ein auch nach Verkündigung des Ergebnisses noch etwas angespannter Stefan Schmuckenschlager den Wahlsieg der ÖVP (55,49 % / +4 Mandate). Er hatte sich die Latte nicht zu hoch gelegt und stets von Stabilisierung als Wahlziel gesprochen.

SPÖ rasselt in den Keller
Betretene Mienen hingegen bei der SPÖ: Die Stimmenauszählung hatte die verheerenden Umfrageergebnisse von Ende letzten Jahres Wirklichkeit werden lassen. Die nach Streitereien im Herbst zerrüttete SPÖ wurde böse abgestraft, sackte zehn Prozentpunkte ab (von 25,36 % auf 15,09 %) und verlor fünf von elf Mandaten. „Das ist ein Ergebnis, das nicht zu beschönigen ist“, bekannten Spitzenkandidat Stefan Mann und Fraktionsvorsitzender Karl Hava. In der Sonntagabend tagenden Bezirksvorstandssitzung stellten die beiden die Vertrauensfrage. Ihr Rücktrittsangebot wurde allerdings abgelehnt.

Lange Gesichter bei der FPÖ
„Zufrieden“ mit dem Ergebnis von 11,62 % gibt sich indes Grüne-Spitzenkandidat Sepp Wimmer und übt sich in Zweckoptimismus. Denn eine Fortführung der Regierungsbeteiligung ist angesichts der schwarzen Absoluten dahin: „Wir konnten den Mandatsstand halten, das ist ganz passabel nach fünf Jahren Regierungsbeteiligung.“
Während die FPÖ-Listen landesweit durchschnittlich 2,65 Prozentpunkte zulegen konnten, profitierten die Blauen in Klosterneuburg von diesem Trend nicht.
Spitzenkandidat Josef Pitschko ist zerknirscht: „Der unverbrauchte Strahlemann hat Stimmen abkassiert, das habe ich erwartet, aber nicht in dem Ausmaß.“ Die FPÖ (6,69 %) hat den Mandatsstand nicht verändern können und hält auch die kommenden fünf Jahre zwei Sitze im Rathaus. Pitschko und sein Team verfehlten somit zwei von drei Wahlzielen: Man wurde weder stärker, noch konnte die Absolute verhindert werden. Nur ein Stadtrat bleibt in blauer Hand. Ebenfalls wenig in Feierlaune gab sich der von der SPÖ „verstoßene“ Peter Hofbauer. Er ist mit seinem einen Mandat (3,53 %) „zufrieden, aber nicht glücklich“. Hatte das Polit-Urgestein doch mit mindestens zwei gerechnet. Auch für Bernd Schweeger von der Plattform Unser Klosterneuburg (PUK) war das Ergebnis (4,81 %) im ersten Moment ein „trauriges“. Der herbeigesehnte Traum vom PUK-Stadtrat zerplatzte am Sonntagabend: „Ich bin enttäuscht, wir hatten uns mehr Zuspruch erhofft.“

Studentenliste triumphiert
In gewisser Weise sei es dennoch ein Erfolg, immerhin habe man sich behaupten können, obwohl das Ursprungsthema, die Umfahrungsgegnerschaft, bekanntlich verloren gegangen war. Ganz der ÖVP wurde das Feiern aber nicht überlassen. Nach der Zitterpartie durften die Vertreter der erstmals angetretenen Liste SAU um 19 Uhr aufatmen: 396 Stimmen und ein Mandat (2,77 %). „Ich bin überwältigt“, so ein erleichterter Listenerster Johannes Kehrer. „Jetzt bin ich voller Tatendrang und kann die erste Sitzung kaum erwarten. Ich sehe die Liste SAU als Ideenlieferant für den leicht angestaubten Gemeinderat.“

Das sagt der Gewinner
„Wir werden trotz der Absoluten die Augen nach Partnern offen halten. Die letzten fünf Jahre haben in der Partnerschaft mit den Grünen gut funktioniert. Das Ergebnis zeigt aber auch, dass einer Bürgerschicht ihre Partei abhanden gekommen ist. Wir werden auch offen sein, um im sozialen Bereich neuer Ansprechpartner zu sein.“
Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP)

Das sagt der Verlierer
„Die große Überraschung war es leider nicht. Das Ergebnis ist sehr unerfreulich, verschiedene Faktoren haben da mithineingespielt: die politische Großwetterlage, aber auch das Antreten von zwei Listen, die genau unsere Themen vertreten haben. Es ist uns offensichtlich nicht gelungen, unsere Themen entsprechend unterzubringen.“
SPÖ-Spitzenkandidat Stefan Mann

BEZIRKSERGEBNISSE

BEZIRK WIEN-UMGEBUNG
ÖVP: 189 Mandate (+17)
SPÖ: 212 Mandate (-28)
FPÖ: 24 Mandate (+7)
Grüne: 32 Mandate (-3)
Sonstige Listen: 50 Mandate (+7)

BEZIRK TULLN
ÖVP: 276 Mandate (+10)
SPÖ: 123 Mandate (-32)
FPÖ: 22 Mandate (+10)
Grüne: 8 Mandate (+1)
Sonstige Listen: 20 (+11)

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ÖVP-Vorzugsstimmen-Ergebnis

Top Ten: Schmuckenschlager Stefan 1.488, Fanta Johann 389, Eigner Willibald 341, Czerny Martin 168, Presle Markus 146, Eder MarieTheresia 138, Tscheliesnig Peter 113, Resperger Franz 100, Trat Martin 99, Herbrüggen Holger 92;

Die zwölf Kampfmandate, die es zusätzlich zu den Fixstartern (Schmuckenschlager, Raz, Eder, Mayer, Czerny, Honeder, Balaska, Eckl, Mayrhofer, Herbrüggen, Doskoczil, Thaler) in den Gemeinderat geschafft haben: Fanta Johann 389, Eigner Willibald 341, Presle Markus 146, Tscheliesnig Peter 113, Trat Martin 99, Spitzbart Leopold 88, Kohut Ursula 85, Veit Friedrich 78, Kerbl Leopold 65, Strotzka Eva 59, Raz Christoph 57, Pollauf Ingrid 52

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