Das Summen ist verstummt
70 Prozent der Bienen sind verendet. Ursache ist eine Milbe die sich in den Stöcken ausbreitete.
ST. VEIT. Es ist ein Drama. Rund siebzig Prozent der Bienen von Bienenzüchter Herbert Höbling sind über den Winter verendet. Laut dem Bienenzüchter soll es anderen Imkern im Bezirk ähnlich ergangen sein. "Ich habe mit mehreren Kollegen gesprochen, auch sie sind von dem Bienensterben betroffen", sagt Höbling. Landesweit soll die Situation ähnlich prekär aussehen.
Der Bienenzüchter vermutet als Ursache eine Milbe, die sich in den Bienenstöcken aufgrund des warmen Winters ausgebreitet hat. "Die Milbe saugt die Bienen aus und sie können ihren Stock nicht mehr ausreichend mit Pollen versorgen. Zusätzlich verschärft wurde das Problem durch den warmen Winter. Die Bienen sind bei den milden Temperaturen auch im Winter aktiv, daher breitet sich die Milbe aus. Die einzige Möglichkeit die Schädlinge zu bekämpfen, ist Ameisensäure einzusetzen", sagt der Imker.
Schaden nicht bekannt
Wie hoch der Schaden durch den Bienen-Exodus ist, kann Höbling nicht sagen. "Ich bin mir sicher, dass sich die Stöcke in ein bis zwei Jahren erholen und sich die Völker aufteilen werden", erklärt der Bienenzüchter und weiter: "Die Bienen bestäuben einen Großteil der Pflanzen in der Landwirtschaft, niemand kann derzeit abschätzen, welche Auswirkungen es auf die Ernte hat, wenn weniger Bienen unterwegs sind."
Ursachenforschung
Meinhard Schöffmann, Obmann Landesverbandes für Bienenzucht, kann das Bienensterben bestätigen, will sich aber nicht auf konkrete Zahlen festlegen. "Wir haben Daten erhoben, die derzeit analysiert werden. Wie hoch der Ausfall in den einzelnen Regionen ist, kann man nicht abschätzen", sagt Schöffmann, und weiter: "Ursachen sind der warme Winter und der verregneter Sommer im vergangenen Jahr."
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