Erst putzen, dann plantschen
Damit das Freibad St. Veit Spaß bietet, sind drei Wochen davor unzählige Arbeiten zu verrichten.
ST. VEIT. Wenn Wasserratten und Sonnenhungrige das Freibad St. Veit besuchen, sind die Liegen an ihrem Platz, der Rasen gemäht, die Becken sauber und kein Grashalm schaut unter den Pflastersteinen hervor. Raimund Eberhard und sein Team sorgen dafür, dass das Freibad aus dem Winterschlaf geholt wird. Bis die Becken mit Wasser befüllt werden, arbeiten zwei Wochen lang drei Personen täglich bis zu zehn Stunden daran.
Unkraut auszupfen
Ein Team der Stadtgärtnerei kümmert sich um die Sträucher, sät Rasen und setzt Hecken nach. "1.500 Quadratmeter Pflaster wurde gespritzt und von Unkraut befreit", klärt Eberhard beim Rundgang durch die Freizeitanlage auf. Die sechs Becken müssen gereinigt, alle Einströmleisten und -rinnen gesäubert werden. "20 Zentimeter Schlamm hat sich in den Becken angesammelt. Diesen und den schwarzen Algenfilm müssen wir entsorgen", sagt Eberhard. Gerald Dietrichsteiner spritzt mit Hochdruckreiniger die letzten Schlammreste aus dem Becken.
Wenn nach zwei Wochen harter Arbeit die Becken mit Wasser gefüllt werden, kommt die St. Veiter Feuerwehr und lässt 72 Stunden lang Wasser fließen.
Die Badewasseraufbereitungsanlage im Technikraum, mit Chlorgaslagerraum und Chlorgasdosierraum sind gleichzeitig Startrampe für die beiden Erlebnisrutschen.
Hoher Kostenaufwand
Die Sanierung der großen Rutsche kostet heuer 22.000 Euro, die neue Chlorgasanlage 20.000 Euro. "Jährlich bis zu 70.000 Euro sind zu bezahlen, bevor das Bad überhaupt aufsperren kann", erklärt Eberhard. Er ist seit 36 Jahren für das Frei- und Hallenbad zuständig. Zehn Kilo Reiniger braucht das Team bei der Abschlussreinigung. "Wenig Chemie zu verwenden", ist Eberhard wichtig.
Der letzte Check
Zwei Tage dauert das Überprüfen der Technik. "Erst nach positiver Betriebsprüfung dürfen wir aufsperren", so der St. Georgener, der heuer seine 85. Überprüfung machte. Sind auch WC-Anlagen, Badekabinen und Spielplatz sommerfit, kann der Sommer kommen.
Während des Betriebes halten Eberhard, sein Team und Praktikanten das Bad in Schuss, beaufsichtigen die Badegäste und "werden ein bis zweimal im Jahr zu Lebensretter".
Daten und Fakten rund um die Anlage
Die Rutschen
Eine 51 Meter lange Wassereinzelrutsche mit einer Höhendifferenz von 5,3 Metern und eine 15 Meter lange Breit- bzw. Speedrutsche mit einem Höhenunterschied von 3,6 Meter.
Ab auf die Rutsche: 20.000 Fahrten zählt man an einem Durchschnitts-Badetag.
1.500 Quadratmeter Pflaster sind zu putzen.
Die Becken
120 Meter Gitterrost müssen Eberhard und sein Team wieder am Beckenrand auflegen.
1,2 Millionen Liter Wasser rinnen 72 Stunden in die sechs Becken.
1.500 Badegäste fasst das Freibad, 250 das Hallenbad.
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