Motorsport der Extraklasse im Mühlviertel
Gipfelsturm wartet beim Berg-EM-Lauf von Landshaag nach St. Martin.
ST. MARTIN (gawe). „So genau kann ich das nicht sagen. Mein Tacho reicht nur bis 300 km/h“, antwortet Helmut Schleindlhuber auf die Frage nach der Höchstgeschwindigkeit beim Bergsausen. 2011 hat er mit 1:12,049 neuen Streckenrekord (Schnitt 182 km/h) beim Gipfelsturm in den Mühlviertler Asphalt
gebrannt.
Mit neuem Belag im oberen Streckenabschnitt neues Leben eingehaucht.
Wobei der Polier der Straßenmeisterei heuer mit seinem 200 PS starken BMW Geschoß den eigenen Rekord brechen könnte: „Ich bin älter geworden, habe aber eine neue BMW. Wenn das Wetter passt, ist durch den neuen Asphalt im oberen Streckenteil noch etwas drinnen“, sieht er Luft nach oben. Sohn Manuel donnert ihm neuerdings schon um die Ohren und hat das Familienduell um die Tagesbestzeit bereits einmal für sich entschieden. Eine Messung der Höchstgeschwindigkeit – am schnellsten Streckenabschnitt aus technischen Gründen nicht möglich – gibt es heuer wieder kurz nach dem Start. Sagenhafte 215 km/h zeigte im Vorjahr kurz vor der Ortstafel Landshaag die Anzeigetafel für Manuel Schleindlhuber an.
Zwei Damen drehen am Gasgriff
Etwas leichter als der Ehrenpreis für die Topspeed-Wertung ist der Preis für die schnellste Dame zu erringen: 290 Piloten und zwei Damen nehmen die 3,6 Kilometer lange Landstraße am Sonntag unter die Räder – zählt man die Beifahrer in den Beiwagengespannen dazu, ist die 300er Marke heuer erstmals geknackt.
Seit 1979 auf Bergfahrt
Ebenfalls einen Platz am Stockerl hat eine Rennsportlegende, der Grammastettner Ingenieur Toni Rechberger, im Visier. Gewaltig angasen ist allerdings nötig. Der zweifache Landshaag-Sieger ist heuer als Doppelstarter mit einer 250 Honda und seiner treuen 1000er Suzuki zum 34mal auf Bergfahrt. „Mutkurve“ wird die Biegung nach dem Wald, die auf die lange Gerade führt, bei Insidern genannt: „Du siehst nur wenig vom weiteren Straßenverlauf. Hier musst du schnell sein, um den Speed auf die lange Gerade mitnehmen zu können“, sieht der 56-Jährige die Herausforderung als Schlüssel zum Sieg. Seinen Klassensieg vom Vorjahr verteidigen will das Rohrbacher PS-Ass Hari Jungwirth in der Klasse Supersport/Moto 2. Chris Zaiser wird heuer als Doppelstarten auf jeden Fall um den Gesamtsieg mitkämpfen.
Spannung pur auch beim RACER Supermoto Pokal (-800 ccm): Drei Motorräder gleichzeitig treten an.
Tolle Stimmung neben der Strecke.
Die schnellste Strecke der Berg EM hat ein eigenes Flair: Bei der Talfahrt sehen die Zuschauer dann auch, wer unter dem Helm steckt. Siegen wird heuer etwas schwerer. Seitdem der Vollgasklassiker im Mühlviertel zur Bergeuropameisterschaft zählt, legen starke Ausländer die Latte hoch: Fahrer aus acht Nationen werden am Wochenende die Zweiradraketen den Berg hoch prügeln. Zusammen mit dem Bergrennen in Julbach (August) und einem Lauf in Frankreich werden hier fünf Titel der Österreichischen Bergmeisterschaft vergeben. Eine Pausenshow mit zwei Gruppe C Rennwägen verspricht eine eindrucksvolle Soundkulisse: Fahren sie knapp an einem Auto vorbei, geht die Alarmanlage los. Stichflammen kommen aus dem Auspuff ergänzen das Spektakel.
Training: Samstag, 12.30 Uhr bis 17.00 Uhr, Sonntag 9 bis 11 Uhr
Rennen: Sonntag: Start: 12.30 Uhr
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