Scheibbser Erfinder im Aufwind
Zwei Erfinder aus dem Bezirk Scheibbs sorgen mit ihren großartigen Ideen für viel Aufsehen.
BEZIRK. Sie konstruieren Fahrradsitze für Flugzeuge oder einen Babystrampler mit Wischmop-Funktion: Die Liste der kuriosen Erfindungen beim Europäischen Patentamt ist lang.
Doch wer steckt hinter all den unnützen, genialen und irrwitzigen Ideen? Wir haben die Daniel Düsentriebs des Bezirks gesucht, gefunden und stellen ihre Erfindungen vor.
Ein Erfinder aus Neubruck
"Ich habe eigentlich schon immer kreative Ideen gehabt und mein erstes Patent bereits 1986 angemeldet. Es handelte sich dabei um einen Garten-Roboter, der Felder spiralförmig bearbeitet, ohne dabei den Boden zu verdichten. Leider war ich mit meiner Idee 20 Jahre zu früh dran, weil Bio-Landbau erst jetzt langsam salonfähig wird", erklärt Walter Albrecht aus Neubruck.
Danach folgten einige weitere Erfindungen und Patente, wie ein Schraubenschlüssel für Lkw-Räder mit einem Riesen-Drehmoment und ein Mess-System für Horizontalbohrungen, bis Walter Albrecht im Jahr 2010 mit seiner Wasserkraftschnecke der Durchbruch gelang.
"Es handelt sich um einen Fischaufstieg in einer Drehrohrschnecke nach dem archimedischen Prinzip. Das Besondere daran ist, dass die Fische innerhalb der Schnecke gefahrlos aufsteigen können und über eine 'Lockströmung' den Weg hinein finden, gleichzeitig wird über eine gegenläufige Schnecke Strom erzeugt", so Walter Albrecht.
Komposttechnik aus Krügling
Hubert Seiringer aus Krügling bei Wieselburg ist Geschäftsführer von Seiringer Umweltservice und hatte die Idee dazu bereits als 15-Jähriger.
"Eigentlich hat mich ein Lehrer auf die Idee dazu gebracht. Er erzählte uns damals von Mülltrennung und Kompostierung, was in der Zeit etwas völlig Neues war", erzählt Hubert Seiringer, der mit 20 Jahren die Firma in Krügling gründete.
"Im Jahr 1995 entwickelte ich einen Windsichter, ein Gerät mit dem Plastikteile aus dem Kompost aussortiert werden können. Mittlerweile sind über 300 Windsichter weltweit in Betrieb gegangen. Eine weitere Erfindung ist der Kompost-Umsetzer 'Trac-Turn', der an einen Traktor gehängt wird und das Humusmaterial sehr schonend umsetzt und in den Boden einarbeitet. Auch hier bleiben große Plastikteile, die im Kompost dabei sind, hängen. Hinter diesen Entwicklungen steckt viel Zukunftspotenzial", ist Hubert Seiringer überzeugt.
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