Scheibbser Tennisass sicherte sich den ersten ÖTV-Turniersieg

BEZIRKSBLÄTTER: Wie und wann hast du mit dem Tennisspielen begonnen?
MICHAEL WEINBERGER: "Zum Tennissport bin ich durch meinen Vater gekommen, der selbst auch sehr viel gespielt hat. Begonnen hab ich im Alter von rund fünf Jahren, anfangs natürlich nur als Spaß an der Sache. Die ersten Erfolge hatte ich dann bei den Jugendturnieren der Unter 14-Jährigen, wo ich zu den besten Spielern Österreichs zählte."

Wie ging es dann weiter?
"Ich musste mich entscheiden ob ich ins Internat in die Südstadt gehe und des professionell betreibe oder nicht. Hab mich aber dagegen entschieden und dann somit relativ wenig Tennis gespielt. Erst mit meinem Sportstudium habe ich wieder begonnen und seit rund 1,5 Jahren betreibe ich es halbprofessionell."

Wie schaut dein Trainingsalltag aus?
"Derzeit trainiere ich meist vier bis fünf Mal die Woche am Tennisplatz, dazu kommen noch zwei bis drei Kraft- und Konditionseinheiten."

Du warst voriges Jahr auch bei der Ö3-Challenge gegen Dominic Thiem dabei und hast anschließend einen Sponsorvertrag erhalten. Wie hast du das ganze erlebt?
"Ich war bereits auf der Suche nach einem Sponsor, die Ö3-Challenge ist mir da sehr gelegen gekommen und ich habe dadurch auch tolle Konditionen für den Sponsorvertrag bekommen. Dies hilft mir für die nächsten zwei Jahre somit toll weiter."

Vor kurzem hast du nun auch deinen ersten Sieg bei einem ÖTV-Turnier feiern können. Welchen Stellenwert hat dieser?
"Es war eines meiner ganz großen Ziele, einmal ein solches Turnier zu gewinnen. Ich habe immer wieder tolle Spiele absolviert, am Ende fehlte jedoch die Konstanz. In Stans konnte ich nun konstant gute Partien abliefern und ich freu mich riesig über den Sieg."

Worin siehst du deine Stärken, wo deine Schwächen?
"Meine große Stärke ist meine Technik, mit der ich bereits in Jugendjahren überzeugen konnte. Außerdem bin ich ein 'Fighter', der nicht so schnell aufgibt. Konditionell hab ich noch leichte Defizite, obwohl ich mich schon um einiges gebessert habe. Vorallem im mentalen Bereich habe ich aber noch sehr viel Potential nach oben."

Wer ist dein persönliches Vorbild?
"Ich bin ein großer Fan von Roger Federer, er steht einfach über allen anderen drüber. Ich konnte ihn bereits zwei Mal live spielen sehen und es war einfach großartig."

Was sind nun deine nächsten Ziele?
"Mein großes Ziel ist mit meinem Verein den Klassenerhalt in der ersten Bundesliga zu schaffen, für den Tennisclub Scheibbs ist es eine große Chance und Herausforderung. Außerdem spiele ich auch noch in der deutschen Bayernliga. Ich freue mich aber auch schon auf die beiden Heimturniere in Wieselburg und Scheibbs, bei denen ich so weit wie möglich kommen will."

Wie steht es deiner Meinung nach momentan um den Tennissport in Österreich?
"Mich freut es riesig, dass das Turnier in der Wiener Stadthalle vor wenigen Tagen den ATP-500 Status erhalten hat. Somit wird es in die zweithöchste Kategorie aufgewertet und ist das fünfthöchst dotierte ATP-Turnier in Europa. Nach den großen Zeiten von Thomas Muster ist es ziemlich ruhig geworden, doch die Erfolge von Dominic Thiem haben wieder frischen Schwung gebracht. Ich denke es ist momentan wieder Bewegung drin und es geht wieder bergauf mit dem Tennissport."