Hochzeit geplatzt: Paar versetzt Pfarrer & Co
Ein Pärchen hat es sich kurzfristig anders überlegt und die Hochzeit abgesagt – ganz im Stillen.
STEYR-LAND. Ein junges Paar aus dem Bezirk wollte Mitte Juli 2014 heiraten. Standesamtlich, kirchlich, im Gasthaus – mit allem Drum und Dran. Der „schönste Tag des Lebens“ sollte sich für viele Betroffene als Desaster entpuppen.
Nachricht am Anrufbeantworter
Das Paar sagte die Hochzeit kurzfristig ab – ohne jedoch das Standesamt und den Wirt zu informieren. Einzig die Pfarre wusste von der geplatzten Hochzeit Bescheid. Drei Tage vor der Trauung meldeten sich die jungen Leute telefonisch. Da sie weder den Pfarrer noch die Pfarrsekretärin erreichten, hinterließen sie kurzerhand eine Nachricht am Anrufbeantworter.
Nicht der Mühe wert fanden es das Brautpaar, auch das Standesamt und den Gastwirt einzuweihen, der auf dem Hochzeitsessen sitzen blieb. „Wir haben uns beim Vorgespräch bereits über den ungewöhnlichen Wochentag für die Hochzeit gewundert“, erzählt die Wirtin. „Wer heiratet denn schon am Wochenanfang!“
Für 25 Gäste aufgekocht
Das junge Paar hatte ein mehrgängiges Menü für 25 Gäste bestellt – alles wurde akribisch vorbereitet und frisch gekocht. Die schön gedeckte Tafel wartete vergeblich auf die Hochzeitsgesellschaft. Nicht zuletzt war zusätzlich Personal für die Hochzeit angeheuert worden. „Ewig schade“ war’s auch um die eigens von der Wirtin angefertigte Hochzeitstorte im Wert von 80 Euro. Schlussendlich freute sich das Gasthauspersonal über die süße Versuchung.
Der Wirt hat bereits den Stift gezückt, um dem Paar eine saftige Rechnung zu schicken. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir das Geld jemals sehen werden“, meint die Wirtin skeptisch. Das Paar habe sich bis heute nicht gemeldet – weder telefonisch noch persönlich. Von einer Entschuldigung ganz zu schweigen.
Auch der Standesbeamte kennt einzig und allein die Adresse des neu zugezogenen Paares. „Die Trauung wäre um 10 Uhr angesetzt gewesen. Wir haben bis 13 Uhr gewartet und dann den Akt geschlossen“, sagt der Gemeindebedienstete. Für einen zweiten Termin sei ein neuer Antrag zu stellen.
„Viele Absagen erhalten“
Warum das Paar es sich anders überlegt hat und ob es jemals vor den Traualtar schreiten wird, war zunächst nicht bekannt. Aus der Gerüchteküche war zu vernehmen, dass sich die beiden zerstritten haben. Auch von Geldproblemen war die Rede. Weder noch. „Wir haben der Reihe nach kurzfristig Absagen von den Eingeladenen erhalten und daraufhin unsere Hochzeit auch abgesagt“, erzählt der Bräutigam. Er überließ es seiner Lebensgefährtin, die weiteren Betroffenen zu informieren – was jedoch nicht geschah.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.