Hilfe für blinde Familie
Die Wahl-Scharnitzerin Barbara Tschann bekam vor kurzem
ihren neuen Blindenführhund „Darla“.
SCHARNITZ (deeri). Der ÖRD (Österreichischer Rettungsdienst, Einsatzorganisation für Rettungshunde) unterstützte die Vermittlung und Finanzierung von Blindenführhund „Darla“. Michael Föger ist ehrenamtlicher Mitarbeiter beim ÖRD, er hilft Barbara Tschann. Die gebürtige Vorarlbergerin ist laut eigenen Aussagen in Scharnitz „gestrandet“ und lebt nun dort, als alleinerziehende Mutter, mit ihrem dreijährigen Sohn Roméo und ihrem Hund „Darla“. Der Blindenstock kann nicht auf ihren Sohn aufpassen, aber „Darla“ sehr wohl. Das, was diese Hunde so besonders macht, ist der „intelligente Ungehorsam“ – gefährliche Situationen werden vom Blindenführhund erkannt und diese Befehle werden nicht ausgeführt/abgewandelt. Auch auf Drängen des Blinden geradeaus gehen zu wollen würde der Hund vor einer Absturzgefahr nach links oder rechts ausweichen. Genau das macht die Ausbildung des Hundes so schwierig. Er sucht Zebrastreifen, freie Sitzplätze im Zug, zeigt Hindernisse an, Zweige, Postkästen, achtet auf Verkehr & Passanten, führt zu eingelernten Plätzen & noch vieles mehr!
Trainer Karlheinz Ferstl
Ausgebildet wurde der Hund von Trainer Karlheinz Ferstl im Burgenland (Website:
Teure Ausbildung
Die Ausbildung, das Aufziehen, die Tierarztkosten und die Ernährung der Hunde ist teuer – ein fertig ausgebildeter Hund wie „Darla“, ist nach zwei Jahren über 30.000 Euro wert. Barbara Tschann hat bereits seit mehr als 20 Jahren Blindenführhunde - ohne sie wäre es kaum vorstellbar, ihren Alltag zu bewältigen. Unterstützt wurde sie vom ÖRD. Als alleinerziehende Mutter, ist es nicht möglich die Kosten alleine zu tragen. „Darla“ hatte kürzlich ihre erste Blindenführhundprüfung in Wien und bestand sie mit Auszeichnung. Am 30. September folgt die Abschlussprüfung zum „staatlich anerkannten Blindenführhund“ mit Barbara. Dabei wird eine Strecke des täglichen Bedarfs mit dem Hund absolviert. Barbara bekam „Darla“ vor etwa zwei Wochen. Aktuell befinden sie sich in der „Zusammenschulungszeit“, alles klappt hervorragend.
Im Ruhezustand lesen möglich
Die Krankheit unter der Barbara Tschann leidet, ist eine Erbkrankheit. Auf ihrem rechten Auge ist sie komplett blind. Auf ihrem linken Auge leidet sie unter mehreren Augenerkrankunen gleichzeitig, dem grauen Star (Trübung der Augenlinse), dem grünen Star (einen erhöhten Augendruck oder normalem Augendruck, die Sehnerven werden geschädigt) und einem Nystagmus (Augenzittern). „Worüber sich die Leute immer wundern ist, wenn ich etwas auf meinem Handy lesen und einzelne Buchstaben entziffern kann. Da höre ich auch den ein oder anderen blöden Spruch.“ Barbara kann im Ruhezustand Bilder fixieren, bei Bewegung sieht sie nichts, alles verschwimmt zu einer grauen Wand. Auch sonst findet sie sich gut im Alltag zurecht. Sie besuchte 9 Jahre lang eine spezielle Schule für Blinde in der Schweiz, was ihr enorm half. Leider leidet auch ihr Sohn Roméo unter der Krankheit. Er findet sich aber gut zurecht, wie Barbara betont. Wichtig war ihr immer, ihr Leben so zu leben, wie sie es für richtig hielt. Sie studierte Jus und betreibt als Hobby den Reitsport. „Nur weil man blind ist, kann man trotzdem tun was man will was einem Freude bereitet.“ Diese Botschaft möchte sie verbreiten und die ÖRD Einsatzorganisation für Rettungshunde bietet ihre Hilfe an, dahingehend die Menschen zu sensibilisieren und aufzuklären.
Informationen zur ÖRD- Einsatzorganisation für Rettungshunde, siehe Facebook; IBAN: AT23 3938 1000 0006 6845 ltd. auf „ÖRD EO-Assistenzhunde“
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