Hallein gibt sein Krankenhaus her
Die Zukunft des KH Hallein kommt unter das Dach der Salzburger Landeskliniken: Die Anforderungen und Vorgaben sind, laut Bgm. Gerhard Anzengruber, von kleinen Krankenhäusern nicht mehr alleine zu bewältigen.
HALLEIN (tres). Um das Krankenhaus Hallein als Standard-Krankenhaus erhalten und die regionale medizinische Basisversorgung für die Zukunft absichern zu können, soll das Krankenhaus Hallein ein Teil der Salzburger Landeskliniken werden.
Das teilten Spitals- und Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und der Aufsichtsratsvorsitzende des Krankenhauses Hallein, Bürgermeister Gerhard Anzengruber, mit.
KH wird Teil der SALK
Das Krankenhaus Hallein soll ab 1. Jänner 2017 als Landeskrankenhaus ein Teil der SALK sein, der Salzburger Landeskliniken.
"Von den großen Veränderungen und Herausforderungen im Gesundheitsbereich ist besonders die Spitalslandschaft stark betroffen", erklärt Stöckl: "Um die kleinen Krankenhäuser, die die medizinische Grundversorgung in den einzelnen Bezirken gewährleisten, abzusichern, sind Reformen und Umstrukturierungen unumgänglich."
Zu viele Hürden für kleine Spitäler
"Die ständig steigenden Ausbildungserfordernisse – Stichwort Ärzte-Ausbildungsordnung neu – und Qualitätsanforderungen werden zu immer größeren und unüberwindbaren Hürden für die Spitäler", sagt Stöckl.
"Vor allem die kleineren Krankenhäuser können diese Anforderungen oft nur noch im Verbund erfüllen. Dazu kommen noch der Mangel an Ärzten, der in einigen Fächern wie beispielsweise der Chirurgie jetzt schon gravierend ist, und die Vorgaben bei der Anwesenheit von Fachärzten durch die 48-Stunden-Woche. Das sind Probleme und Vorgaben, die für kleine Häuser kaum beziehungsweise teilweise gar nicht mehr zu bewältigen sind. Vor diesem Hintergrund ist völlig klar, dass an Vernetzungen und stärkeren Kooperationen kein Weg vorbeiführt. Diesen Weg haben wir mit dem Tauernklinikum im Pinzgau und der Eingliederung des Krankenhauses Tamsweg in die Landeskliniken schon erfolgreich eingeschlagen", betonte Stöckl.
Die Berufung auf die Vorteile
Die Vorteile, die sich sowohl für das Krankenhaus Hallein als auch die Landeskliniken ergeben, liegen für Stöckl und Anzengruber auf der Hand: "Stärken und Ressourcen können gebündelt werden. Somit kann die medizinische Basisversorgung aufrechterhalten werden. Mit dem Universitätsklinikum im Hintergrund wird es hoffentlich leichter sein, das notwendige medizinische Personal zu lukrieren. Die Auslastung der vorhandenen Operationssäle und Stationen kann gesteigert werden, und das Gestaltungspotenzial verbessert die Wirtschaftlichkeit. Entscheidend ist aber, dass die Patienten von einem differenzierten und bedarfsorientierten Angebot von stationär über tagesklinisch bis zu ambulant profitieren werden", betont Stöckl.
Morgen werden die Mitarbeiter informiert
Morgen, am 3. Juli, wird Stöckl gemeinsam mit dem Halleiner Bürgermeister Gerhard Anzengruber und den Mitgliedern der Leitung des Krankenhauses Hallein den Mitarbeitern des Spitals persönlich die Pläne unterbreiten.
Zudem werden die Medien bei einer Pressekonferenz morgen Vormittag noch umfassender über die Änderungen informiert.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.