Johannes Dietrich darf sich bester Brustschwimmer Österreichs nennen
Bei den Österreichischen Staats- und Juniorenmeisterschaften schaffte der junge Oberösterreicher Johannes Dietrich die Qualifikation für die Langbahn-EM in London und gleichzeitig auch für die Kurzbahn-EM in Israel.
LINZ. Der aus Gallneukirchen stammende Nachwuchsschwimmer Johannes Dietrich konnte bei den 70. Österreichischen Staats- und Juniorenmeisterschaften in Linz tolle Ergebnisse erzielen. Bei seinem ersten Einsatz am Freitag holte der für den Schwimmclub Steyr schwimmende Dietrich den Staatsmeistertitel über 100 Meter Brust. Am Samstag erzielte Dietrich einen für ihn sehr wichtigen Erfolg. Er wurde über 200 Meter Brust nicht nur erneut Staatsmeister, sondern er unterbot bei seinem Sieg in einer Zeit von 02:13,77 auch das Limit für die Schwimm-Europameisterschaften 2016 in London und für die Kurzbahn-Europameisterschaften im Dezember in Israel.
Die Vorbereitungen auf die Europameisterschaften
In den Monaten vor der EM in Israel wird Dietrich durch Grundlagenausdauertraining die Basis für das darauffolgende Wettkampftraining schaffen. Dafür fliegt er drei Wochen lang nach Teneriffa auf Trainingslager. Je näher die EM rückt, umso höher wird der Anteil an wettkampfspezifischem Training. "Das heißt, dass wir im Training nicht mehr viele Kilometer schwimmen, dafür aber Wettkämpfe simulieren. Der letzte Feinschliff erfolgt dann unmittelbar vor der EM ebenfalls im Trainingslager auf Teneriffa", erzählt Dietrich.
Ziele für die Europameisterschaften
Für den Wettkampf in Israel setzt sich Dietrich mit einer Top 20 Platzierung ein etwas niedrigeres Ziel, da ihm die Kurzbahn weniger liegt als die Langbahn. Für den Bewerb in London erwartet sich der junge Schwimmer mehr. "Bei der Europameisterschaft 2016 in London möchte ich ins Semifinale kommen und mich für die Olympischen Spiele qualifizieren. Das Limit dafür ist 2:12,37."
Auflösung der Schwimmsektion Gallneukirchen
Über das Ende der Schwimmsektion Gallneukirchen findet Dietrich kritische Worte. "Mir tut es sehr leid, dass die Schwimmsektion gezwungen war, den Schwimmbetrieb einstellen zu müssen. Die Sektion Schwimmen hatte seit ihrer Gründung 1966 durchgehend sehr erfolgreiche Schwimmer." Auch für die Schließung des Gallneukirchner Hallenbades hat das Schwimmtalent wenig Verständnis. "Dass das Hallenbad geschlossen werden musste, ist eine Schande. Sektionsleiter Willi Rainisch hat sich jahrelang - leider vergeblich - dafür eingesetzt, dass es renoviert wird und offen bleiben kann. Die Politik hätte sich viel mehr dafür einsetzen müssen, ebenso wie die Schulen in Gallneukirchen und Umgebung. Nicht nur, dass den Kindern die Möglichkeit genommen wird den schönsten Sport der Welt zu betreiben, ihnen fehlt nun auch ein Bad um anständig schwimmen zu lernen. Die Wasserrettung an den Seen wird in den kommenden Jahren wohl sehr beschäftigt sein."
Neuer Verein in Steyr
Seit der Schließung der Schwimmsektion Gallneukirchen ist Dietrich Mitglied des Schwimmclubs Steyr. "Der SC Steyr ist ein toller Verein und hat mich mit offenen Armen empfangen. Mit der Staffel haben wir den Vizestaatsmeistertitel über 4 x 100 Meter Lagen geholt. Die emotionale Bindung zum Verein ist aber nicht so stark wie zum Schwimmverein Gallneukirchen, für den ich zwölf Jahre lang geschwommen und mit dem ich groß geworden bin. Der ganze Nachwuchs und die Trainer in Gallneukirchen waren wie eine große Familie", zeigt sich Dietrich heimatverbunden.
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