Mormonenmissionare laufen beim Sylvesterlauf in Klagenfurt mit
Elder Spencer Nelson aus American Fork/Utah dient seit 1 1/2 Jahren als Missionar der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in der Alpenländischen Mission. Seit einigen Monaten ist er nun in Kärnten stationiert. Mit 23 ist 3 bis 4 Jahre älter als die meisten seiner Kollegen. Sein Entschluss eine Mission zu erfüllen war daher um so mehr von einer festen inneren Überzeugung getragen. Schon zu Hause lief er einen Marathon. nach fast Jahren ohne wirkliches Training ist die Grundkondition allerdings so ziemlich verloren gegangen.
Gemeinsam mit seinem jungen Mitarbeiter Elder Jensen nahm er sich vor, am 10 km langen Lauf zu Sylvester in Klagenfurt teilzunehmen. Die Missionstätigkeit lässt keine wirkliche Vorbereitung im Sinne in Läuferkreisen bekannter Prinzipien zu. Jugendlicher Übermut gepaart mit der Erinnerung an in der Vergangenheit bereits geschafftes, ließen die beiden allerdings nicht zurückschrecken, sondern frohen Mutes antreten.
Elder Jensen, der jüngere von den beiden versuchte immer wieder das Tempo der vor ihm liegenden Läufer aufzunehmen. Elder Nelson, der erfahrene Langstreckenläufer hielt ihn davon ab. "Langsam, nicht zu schnell, sonst brichst du nach wenigen Minuten zusammen." Ein weiser Rat. Da nicht so optimal vorbereitet kämpften letztlich beide ums Überleben oder Durchkommen.
Sie schafften es. Gemeinsam. Eine der Regeln, an die sie sich als Missionare halten sollen, lautet: Immer zusammen bleiben. Also zogen sie sich gewissermaßen gegenseitig über die 10 km Strecke. 47 Minuten 44 Sekunden ist eine durchaus passable Zeit dafür, dass sie aus dem Stand gelaufen wurde.
Am Abend sah ich die beiden die Fotos von ihrem Lauf ansehen. Selten habe ich Missionare so lachen gesehen. "Ich war so fertig!" lautete der einhellige Tenor der beiden. Doch sie haben sich offensichtlich so richtig gespürt und die Erschöpfung war kein Problem sondern ein Genuss.
So gesehen waren sie zwar nicht wirklich als Missionare unterwegs, doch haben sich selbst was wirklich gutes getan.
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