Autismus-Hilfsgruppe in Villach: "Wir brauchen mehr Fachkräfte!"
Zum Welt-Autismus-Tag: Die Villacher Hilfsgruppe ist längst an ihrer Kapazitätsgrenze.
VILLACH (von Verena Trattler). Am 2. April fand der „Welt-Autismus-Tag“ statt. Autismus gehört zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Betroffene Menschen haben oft eine Verständnisschwäche für soziale Situationen und Empathie. Dies ist besonders für Kinder im Schulalter sehr schwierig.
Integration fördern
Typische Merkmale von Autismus: mangelnder Blickkontakt, Sprachauffälligkeiten, wenig Nachahmungsfähigkeit und Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion. Integration Kärnten (I:K) ist ein Verein, der Eltern und ExpertInnen zusammenbringt, um die Förderung der Integration von Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Der Verein bietet eine soziale Gruppe an, die Kinder soziale Interaktionen lehrt. Dabei soll auch der Kontakt zwischen gleichaltrigen Kindern hergestellt werden, sozusagen als Ausgleich vom Schulalltag, da viele betroffene Kinder in der Schule oft missverstanden werden und dies im schlimmsten Fall zu Mobbing führen kann.
Zuhören und verstehen
Die zweistündige Förderung ist immer gleich aufgebaut. Nach der Begrüßung und einer Erzählrunde steht das Üben von bestimmten Verhaltensweisen an. Auf spielerische Art wird die Kinder das aktive Zuhören und das Verständnis von sozialen Regeln gelehrt. Dorli Spielbichler, eine der drei Betreuerinnen der sozialen Gruppe: „Oft werden Eltern betroffener Kindern missverstanden, die Behinderung wird als falsche Erziehung angesehen.“
Nachfrage steigt
Seit der Gründung von Integration Kärnten im Jahre 2001 ist die Nachfrage für die Gruppe sehr hoch, die Plätze sind jedoch begrenzt. „Wir würden mehr Fachkräfte brauchen, da viele Kinder auf der Warteliste sind, im Moment aber nur drei Betreuerinnen beschäftigt werden“, sagt Loisli Kristler, eine weitere Betreuerin.
Integration Kärnten bietet auch eine „Elternbildung“ an, um Eltern von autistischen Kindern in der Erziehung zu unterstützen und ihnen neues Wissen zu vermitteln.
Weitere Infos: www.integrationkaernten.info
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.