"Mitglieder sind verunsichert"
VÖLKERMARKT (sj). Nach dem Rücktritt von Geschäftsführerin Sandra Ramsauer und Obmann Wilfried Magnet vom Wirtschaftsverein Zukunft Völkermarkt sind viele Mitglieder verunsichert, wie es mit dem Verein weitergehen soll. Ausschlaggebend für den Rücktritt waren die Diskrepanzen mit der Stadtgemeinde Völkermarkt wegen des geplanten Co-Working-Spaces "Drau Camp" (die WOCHE berichtete).
Wie geht es weiter?
Vor allem in den Zukunftsteams, die an der Entwicklung des Markenprozesses "Völkermarkt 2020" arbeiten, herrscht Unsicherheit. "In den Teams gibt es viele engagierte Leute, die nun nicht wissen, wie es weitergeht", erklärt Designerin Trixi Stornig, die ebenfalls in einem Team tätig war.
Kritisiert wird laut Stornig auch die Aussage von Bürgermeister Valentin Blaschitz, dass sich in den Zukunftsteams eine "Eigendynamik" entwickelt hätte und die Geschäftsführerin dabei nicht "für Ordnung" gesorgt hätte. "Wir haben in den Teams mit vollem Einsatz Projekte entwickelt und teilweise bereits umgesetzt, von der Stadtgemeinde wurden wir jedoch nur belächelt", ist Stornig empört.
"Es sind Grenzen gesetzt"
Bürgermeister Blaschitz sagt dazu: "Wir haben nie eine Arbeit belächelt, aber manche Projekte sind rechtlich einfach nicht umsetzbar." Laut Blaschitz hätten die Projekte der Zukunftsteams über die Geschäftsführung in die Steuerungsgruppe (der auch Blaschitz angehört) übermittelt werden sollen: "Manche glaubten, dass die Gemeinde jedes entwickelte Projekt umsetzen muss, aber das ist falsch. Auch uns sind Grenzen gesetzt und wir haben nie ein Projekt leichtfertig abgelehnt."
Schwere Zukunft
Uhrmacher Daniel Winkler, der sein Geschäft in fünfter Generation am selben Standort am Völkermarkter Hauptplatz betreibt und ebenfalls Mitglied des Wirtschaftsvereines ist, sieht für diesen eine "extrem schwere" Zukunft: "In den Zukunftsteams haben Unternehmer und Nicht-Unternehmer unentgeltlich für die Stadt an einem Strang gezogen, jetzt haben sie keine Motivation mehr."
Auch die Aussage von Blaschitz im Zusammenhang mit der Eröffnung des FMZ "Citycenter", dass die Wirtschaftstreibenden am Hauptplatz ihre "Geschäfte attraktiv gestalten" müssen, stößt den Unternehmern sauer auf. "Wir sind in die Kernzone gezogen, weil wir an Völkermarkt glauben", erklärt Wanda Glantschnig vom gleichnamigen Blumenfachgeschäft, "und wir haben mit unseren dekorierten Auslagen Preise gewonnen." Auch Uhrmacherin Maria Habring sagt: "Die Leitbetriebe am Hauptplatz werden viel zu wenig wahrgenommen." Blaschitz betont, dass die Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wurde: "Wir können nur schauen, dass wir den gesamten Standort attraktiver machen. Viele Geschäftstreibende in der Kernzone machen es perfekt. Nur, wer nichts tut, wird sich nichts vom Kuchen abschneiden können."
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