Technischer Defekt: 8.000 Masthühner in neuem Stall erstickt
VÖLKERMARKT. In der Gemeinde Völkermarkt sind 8.000 Masthühner in einem gerade neu errichteten Stall, der für bis zu 60.000 Hühner ausgelegt ist, aufgrund eines defektes in der Belüftung, erstickt. Das berichtet die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" in einer Presseaussendung. Der Vorfall ereignete sich bereits vor cirka drei Wochen, die Hühner wurden von der TKE abgeholt, der Fall wurde aber erst gestern publik.
"Ich habe davon selbst erst gestern erfahren. Für derartige Fälle besteht keine Meldepflicht, also wussten wir seitens der Gemeinde nichts davon", erklärt Bürgermeister Valentin Blaschitz.
Betrieb wird untersucht
Auch Amtstierarzt Manfred Müller von der BH Völkermarkt war über den Vorfall nicht informiert: "Da es sich, so wie es aussieht, um ein technisches Gebrechen handelt, ist der Tod der Tiere nicht meldepflichtig. Eine Pflicht zur Meldung besteht nur, wenn es sich um den Verdacht einer Tierseuche handelt." Müller wird den Betrieb heute (Donnerstag) besichtigen.
Technik birgt Risiko
"Vier Pfoten"-Nutztierexpertin Ina Müller-Arnke kritisiert Großmastanlagen generell: „Dass 8.000 Tiere qualvoll erstickt sind, ist eine Katastrophe. Dieser Fall zeigt wieder einmal, dass die Entwicklung zu Großmastanlagen eine Fehlentwicklung ist. Sie schützt die Tiere nicht, sondern setzt sie durch die komplette Abhängigkeit von der Technik einem hohen Risiko aus."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.