"Ich sehe mich als Werkzeug Gottes"

Künstler Stanko Sadjak in seinem Garten, den er mit seinen Skulpturen ausgestattet hat
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  • Künstler Stanko Sadjak in seinem Garten, den er mit seinen Skulpturen ausgestattet hat
  • hochgeladen von Simone Jäger

WOCHE: Während andere Künstler viele Schulen durchlaufen, sind Sie stolz darauf Autodidakt zu sein?
STANKO SADJAK: Ja, ich habe mit meiner "Sastagrafie" eine einzigartige Darstellungsform in der Kunst entwickelt, die nur ich mache. Ich habe meinen eigenen Weg gefunden und gehe ihn auch.
Was genau ist "Sastagrafie"?
Das Wort setzt sich aus den Anfangsbuchstaben meines Namens zusammen. Die Motive werden ins Papier eingearbeitet und mit Lack besprüht. Nach dem Ausfalten und Glattpressen wird ein dreidimensionales Kunstwerk geschaffen. Ihren Ursprung hat diese Kunstform im Holzschnitt. Dieser stand am Anfang meines künstlerischen Wirkens in den 1970er-Jahren. Jetzt ist meine Handschrift Lack.
Woher holen Sie sich die Inspiration für Ihre Bilder?
Viel Inspiration hole ich mir aus Gesprächen. Ich spreche mit jedem, vom Sandler bis zum Pfarrer. Es ist wichtig, sich kundzutun und zu verstehen, egal in welcher Sprache. Mit einem Gruß und einem Lächeln ist der Kontakt meist gefunden. Menschlichkeit beginnt für mich mit dem Augenkontakt. Das bringe ich in meine Bilder hinein. Und irgendwie steckt in jedem meiner Bilder auch die Bibel: Es geht stets um Liebe und Verzeihung.
Sind Sie religiös?
Ich bin ein gläubiger Mensch und mit der Kirche aufgewachsen. Mein Vater war Organist und Messner in St. Michael ob Bleiburg, meine Mutter war auch Messnerin und Solosängerin. Wir waren als achtköpfige Familie wie ein eigener Chor. Und die Kirchenliteratur ist schon ein Wahnsinn. In der Kunst sehe ich mich als Werkzeug Gottes.
Viele Künstler sind Weltenbummler mit mehreren Wohnsitzen. Haben Sie nie daran gedacht Ihren Heimatort zu verlassen?
Meine Muttersprache ist Slowenisch und die 1970er-Jahre waren eine brutale Zeit. Da haben viele Menschen geredet, ohne sich vorher zu informieren. Da wollte ich weg. Aber es hat sich politisch vieles zum Positiven gewandelt. Heute kann ich sagen, dass der Herrgott uns ein Paradies gegeben hat.
Wie gehen Sie mit dieser Vergangenheit um?
Viele Künstler beschäftigen sich ständig mit Krieg und Vergangenheitsbewältigung. Aus der Vergangenheit soll man lernen, aber ich will das Positive zeigen, nicht Wehmut und Zorn. Der Mensch soll positiv denken und Optimismus, Freude und Liebe ausstrahlen.
Und was bereitet Ihnen abseits der Malerei Freude?
Ich liebe Musik und spiele Hammond-Orgel, Klavier und Geige, soweit es meine rechte Hand zulässt. Seit einem Autounfall habe ich da Probleme. Aber zum Glück bin ich Linkshänder.

ZUR PERSON:

Name: Stanko Sadjak
Alter: 60
Wohnort: Traundorf
Familie: verheiratet mit Sophie, zwei Töchter (Daniela und Nadja), zwei Enkel (Sabrina und Gabriel)
Hobbys: Musik (Band "Bellamie") und Malerei
Stanko Sadjak ist seit 40 Jahren künstlerisch tätig. Neben der von ihm entwickelten "Sastagrafie", mit der er ab 1990 seine ersten Erfolge feierte, malt er auch Kulissen, illustriert Kinderbücher und fertigt Holzfiguren an.

Künstler Stanko Sadjak in seinem Garten, den er mit seinen Skulpturen ausgestattet hat
Sadjak vor einem Akt, den er in seiner "Sastagrafie"-Technik angefertigt hat
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