"Bio spricht andere Zielgruppe an"
Trotz Risiko wollen zwei junge Landwirte aus der Region Bioschweinemastbetriebe führen.
BEZIRK. Von der gesamten Schweineproduktion in Oberösterreich kommt etwa ein Viertel aus Wels und Wels-Land. Eher gering ist der Anteil an Bio-Schweinemastbetrieben in der Region. Laut Landwirtschaftskammer Oberöstereich werden in Wels und Wels-Land noch keine zehn Bio-Schweinemastbetriebe (Stand 2016) geführt. Zwei Biobetriebe kommen in diesem Jahr allerdings dazu.
Der Gunskirchner Andreas Mittermayr hat sich dafür entscheiden, den Schweinemastbetrieb auf Bio umzurüsten. Grund dafür sei nicht nur die instabile Preislage am konventionellen Schweinemarkt. "Ich suchte nach einem Weg, um die regionale Wertschöpfung zu verbessern." Letztes Jahr hat der 36-Jährige den Hof, der sich in der Ortschaft Sirfling befindet, vom Vater übernommen. 160.000 Euro kostet ihn der Zubau für die Bioschweinehaltung. Bis Ende März soll dieser fertiggestellt werden. 350 Schweine will Mittermayr künftig in dem Stall mit befestigtem Auslauf halten. Dass sich direkt neben ihm einer der größten konventionellen Schweinemastbetriebe der Region befindet, macht ihm keine Sorgen: "Für mich gibt es kein Konkurrenzdenken, auch wenn ich im weitesten Sinne teilweise die selben Kunden wie mein Nachbar bedienen werde." Die Bioschweinehaltung und die konventionelle Schweinehaltung seien zwei Schienen, mit denen zwei verschiedene Märkte angesprochen werden. "Bio ist hochpreisiger und spricht eine andere Zielgruppe an", erklärt er. Einen Ab-Hof-Verkauf will der Gunskirchner ab Herbst starten. Neben dem Schweinefleisch sollen den Kunden dann auch Eier, Erdäpfel und eventuell Dinkelgetreide angeboten werden.
Jung und für bio
Ebenso für die biologische Schweinehaltung hat sich der Sipbachzeller Gregor Striegl entschieden. Der erst 26-Jährige errichtet einen Außenklimastall mit einem befestigten Auslauf und etwa 400 Mastplätzen. Ende März soll es mit dem Bau losgehen, bis Ende Juni soll der Neubau in Leombach stehen. Auch Striegl will sein Biofleisch zum Teil direkt vermarkten. Dass er biologisch arbeiten und damit eine nachhaltige Landwirtschaft betreiben möchte, war dem jungen Landwirt immer klar. Später will er den Hof von seinem Vater, Bezirksbauernkammer-Obmann und Sipbachzells Bürgermeister, Heinrich Striegl, übernehmen und ebenfalls komplett umrüsten.
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