Arbeitslos durch AMS Strategie

Wien – Böse Zungen behaupten, das AMS sei der größte Arbeitgeber Österreichs. Damit liegen sie, zumindest wenn man es mit Humor betrachtet, gar nicht so verkehrt.

Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer gibt die erschreckenden Zahlen bekannt.

* „Die Arbeitslosigkeit hat im Jänner einen neuen Rekordwert erreicht. Die Zahl der Jobsuchenden lag mit 406.239 Personen um 36.500 oder 9.8% über dem Vergleichswert des Vorjahres und ist damit stärker gestiegen als in den Vormonaten“

Am Pranger

Am Pranger stehen unter anderem die vermeintlich sinnlosen AMS Kurse sowie die Bildungseinrichtungen. Für Kenner der Materie zeichnet sich allerdings ein völlig anderes Bild, als jenes, welches in diversen Medien verbreitet wird.

Einige Einzelfälle und die darauf folgenden Schlagzeilen der Medien haben die neue AMS Führung veranlasst das Kursangebot und die Vergaberichtlinien komplett umzukrempeln. Die neue Strategie des AMS schafft aber nicht nur keine neuen Arbeitsplätze, sondern kostet auch noch sehr viele Arbeitsplätze in der Bildungsbranche. Die Zahl, derer die ihren Job in den letzten Monaten verloren haben geht in die Hunderte. Der Grund liegt nicht nur in der permanenten Reduktion des Angebotes. Leidtragende sind hierbei die Arbeitssuchenden selbst.

Dazu muss man wissen, dass die Bildungseinrichtungen nur das Umsetzen was die AMS Landesgeschäftsstelle vorgibt. Die Inhalte und die Durchführung werden sehr streng kontrolliert. Es ist also keineswegs so, dass sich Unternehmen bzw. deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Inhalte aus den Fingern saugen. Diese oft als sinnlose Kurse bezeichneten Maßnahmen werden vom AMS ausgeschrieben. Dabei geht es in erster Linie darum, Arbeitssuchende wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Die qualifizierten Unternehmen bewerben sich lediglich um den Zuschlag, damit sie ihre Angestellten beschäftigen können. Die in der Regel abseits jeder Realität geforderten Vermittlungsquoten (im Normalfall ca. 33 Prozent bei sonstigen Maluszahlungen) müssen von den Bildungseinrichtungen akzeptiert werden um überhaupt eine Chance auf den Zuschlag zu haben.

Was läuft schief – Warum kostet das Arbeitsplätze?

Zum einen werden die Vorgaben um überhaupt im AMS Kontext arbeiten zu können immer höher. Grundsätzlich werden ein Studium und etliche Zusatzausbildungen verlangt. Dazu noch langjährige Erfahrung. Das führt dazu, dass plötzlich über Nacht Beschäftigte, die bis dahin jahrelang gute Arbeit geleistet haben, nicht mehr qualifiziert genug sind und gekündigt werden müssen. Diese Vorgaben werden ständig nach oben geschraubt und immer mehr engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen plötzlich vor dem nichts.

Ein Großteil des Budgets fließt in sogenannte Deutschkurse. Das bedeutet, dass andere Maßnahmen welche der Vermittlung und Begleitung dienen reduziert werden und somit wieder Arbeitsplätze verloren gehen. Diese Kurse sollten nicht aus dem AMS Topf finanziert werden, obwohl sie sicher sehr wichtig sind. Allerdings ist eine Vermittlung in den Arbeitsmarkt aus Deutsch Kursen heraus eher ein Zufall als gezielte Arbeit. Dieses Geld fehlt dann natürlich bei gezielten Projekten und Angeboten. Ganz abgesehen davon das vielen Menschen die Chance genommen wird Unterstützung bei der Arbeitssuche zu erhalten und von den bestehenden Netzwerken und Kontakten zu profitieren.

Viele ausgebildete Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner können nicht eingestellt werden, weil sie die AMS Vorgaben nicht erfüllen. (Diese sind übrigens von Bundesland zu Bundesland verschieden) Erfahrung sammeln können sie aber auch nicht, da sie ja nicht in ihren Beruf arbeiten können. Diese Spirale dreht sich ständig. Das AMS schafft den Beruf auf lange Sicht ab. Es gibt keine Perspektiven für Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger, weil man selbst mit Ausbildung nicht im AMS Kontext arbeiten darf. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich das wieder ändert. Denn Engagement und Empathie kann man nicht verordnen. Für die Qualität der Arbeit müssen andere Kriterien gelten.

Betreibt AMS Männerdiskriminierung?

Das AMS veranstaltet diverse Frauenmaßnahmen. Das bedeutet, dass nur Frauen in diesen Kursen zugelassen sind. Einen Gegenpol mit Männermaßnahmen gibt es nicht. Grundsätzlich sind Maßnahmen zur Frauenförderung zu begrüßen, wenn da nicht der fahle Beigeschmack wäre.

Den Bildungseinrichtungen ist es nicht möglich, dafür männliche Erwachsenenbildner anzustellen bzw. müssen bestehende Männliche Dienstverhältnisse gekündigt werden. Im Klartext bedeutet das, dass laut Ausschreibung 94 % der Angestellten in einem Frauenprojekt (das besagte Projekt gibt es wirklich) weiblich sein müssen. Natürlich verbietet das AMS die Anstellung von Männern nicht. Wenn man sie aber einstellt, bedeutet das einen rigorosen Punkteabzug bei der Bewertung. Das wiederum ist gleichbedeutend mit der Ablehnung bei der Zuschlagserteilung. In weiterer Konsequenz würden auch die weiblichen Angestellten ihren Arbeitsplatz verlieren da es einfach kein Projekt mehr geben würde.

Der Sinn dahinter bleibt völlig verborgen. Muss man Frauen vor Männern schützen? Ist Frauen ein Kontakt mit Männern nicht zumutbar? Nach vielen Gesprächen ist als sicher anzunehmen, dass die meisten Frauen das anders sehen und diese Vorgehensweise ebenfalls kritisch betrachten. Schließlich haben sie es auch in der realen Arbeitswelt mit Männern zu tun.

Was schließen wir daraus?

Frauen werden gefördert – das ist gut. Männerprojekte gibt es nicht.
Frauen werden bevormundet, weil ihnen unterstellt wird mit Männern nicht zurechtzukommen.
Männliche Erwachsenenbildner werden praktisch mit einem Berufsverbot belegt. Ein überproportional großer Teil des Budgets fließt in Deutsch- und Frauenprojekte. Männliche Arbeitssuchende bleiben hier oftmals auf der Strecke.

Das Märchen von den Qualifizierungsmaßnahmen

Qualifizierungsmaßnahmen werden als Wunderwaffe gegen Arbeitslosigkeit angepriesen. Die Wahrheit sieht allerdings anders aus. Auch wenn Qualifizierungsmaßnahmen durchaus sinnvoll sein können, gibt es hier eine Schattenseite.

Firmen sparen sich die Kosten ihr Personal intern weiterzubilden. Sie schicken ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit, damit diese die Qualifizierung vom AMS, sprich dem Steuerzahler, bezahlt bekommen. Oftmals mit dem Versprechen anschließend wieder angestellt zu werden. Bei diesen Versprechen bleibt es dann oft auch. Wenn es doch gehalten wird, sehen sich die Betroffenen oft in einer Zwanglage wieder, die sich in schlechteren Dienstverträgen etc. widerspiegelt. Das Geld fehlt dann natürlich dort wo es wirklich gebraucht wird und der Gewinn der Unternehmen steigt.

Drastisches Beispiele sind Fälle von Arbeitssuchenden die seit über zehn Jahren auf der Suche nach einer geeigneten Stelle sind. Dabei absolvierten sie bereits sehr viele Qualifizierungsmaßnahmen. Erfolg brachte das keinen. Das mag zum einen an den gewählten Qualifizierungen liegen oder aber andere Gründe haben.

Gegen sinnvolle Weiterbildung oder Qualifizierung ist nichts einzuwenden, aber viel zu oft führt auch das zu keinen Erfolg, weil einfach die Arbeitsplätze dafür nicht da sind. Hier ist Augenmaß und Begleitung angebracht um eine sinnvolle Perspektive zu schaffen.

Eine Lanze brechen

Zum Schluss möchte ich noch eine Lanze für die überwiegend engagierten und mit sehr viel sozialer Kompetenz ausgestatteten Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner brechen.
Der Beruf verlangt einem alles ab. Wer mit Menschen aus allen Schichten täglich arbeitet, muss dafür eine innerliche Berufung spüren. Oftmals bekommen sie den ganzen Frust der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu spüren, ohne dafür verantwortlich zu sein. Sie sind nicht schuld an der Situation der Betroffenen. Sie helfen und Unterstützen. Auch wenn das manchmal heißt, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Alkoholkranke, drogensüchtige oder gewaltbereite Teilnehmer sind an der Tagesordnung. An der Zusammensetzung für eine Gruppe haben sie keinen Einfluss. Das führt oft zu Spannungen und Konflikten innerhalb der Gruppe. Trotzdem geben sie ihr Bestes. Dazu verdienen sie sehr wenig und sind sehr oft selbst in einer prekären Lage. Das endet immer wieder in völliger Erschöpfung bis hin zu Burnout und Depression.

Menschen wieder in Arbeit zu bringen, das ist ihr Ziel, dafür nehmen sie sehr viel in Kauf, daraus schöpfen sie die Kraft weiter zu machen.

Durch die Handlungen des AMS, die oft nicht nachvollziehbar sind, ist die Angst um den eigenen Arbeitsplatz allgegenwärtig. Angst und Frust sind keine guten Begleiter in einen Beruf in dem man mit Menschen zu tun hat.

Quellen: *AMS Wien
AK111

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