"Eine Straßenbahn wie der 317"
Bürgerinitiative fordert eine Straßenbahnlinie, die Transdanubien mit Niederösterreich verbindet.
Angesichts der starken Siedlungsbautätigkeit und des permanenten Verkehrsstaus versteht man die Sorge der Groß Enzersdorfer. Margit Huber, Sprecherin der Bürgerinitiative BIM Marchfeld-Groß Enzersdorf: „Wir brauchen ein moderneres, leistungsstarkes öffentliches Verkehrsmittel für den 22. Bezirk und das angrenzende NÖ.“ Die momentan einzige regelmäßige Verbindung zur Donaustadt ist der Bus 26A, der aber auch im täglichen Verkehrsstau steckt und an seiner Kapazitätsgrenze angelangt ist.
Straßenbahnen sind heute moderne Öffis
Die Forderung liegt in einer Stadtbahn für Groß Enzersdorf. Europäische Vergleichsstädte in Frankreich, Holland, Deutschland und Großbritannien können damit die Verkehrslawine eindämmen, Grünoasen schaffen und Ortskerne wiederbeleben. Verkehrsexperte Harald Jahn: „Moderne Straßenbahnen sind flexibel, haben eine hohe Kapazität und hohe Geschwindigkeit, sind barrierefrei, leise und rasch verfügbar.“ Die Kosten sind durch den Wegfall von teuren Brückenbauten deutlich geringer als die oft überdimensionierte U-Bahn.
Mittelfristige Lösungen angedacht
Obwohl es keine gemeinsame Raumordnung zwischen Wien und Niederösterreich gibt, sind grenzübergreifende Verkehrslinien laut Verkehrsverbund Ost-Region möglich. Eine Planung für eine Stadtbahn gibt es zurzeit nicht. Kurzfristig könnte die Lösung in der Ausschreibung für die Regionalbusse 2017 liegen, bei der die Streckenführungen überarbeitet werden. Der Postbus 391 ist dabei als Zubringer zur Eisenbahn denkbar, ebenso eine Anbindung an die Straßenbahnlinie 26.
Nostalgische Straßenbahn 317
Die ehemalige Linie 317 fuhr von 1886 bis 1970 die Strecke Floridsdorf - Kagran - Groß Enzersdorf. Ursprünglich aus der Dampftramway hervorgegangen wurde sie 1907 elektrifiziert. Am 30. August 1970 wurde der Betrieb eingestellt. Als Grund nannte man die Elektrifizierung der Ostbahn, allerdings gehorchte man damit auch den Trend der Zeit flexibel, nicht schienengebunden zu agieren und dem zunehmenden Autoverkehr Rechnung zu tragen.
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