"Chance der Bildung nutzen"

BEZIRKSBLÄTTER: Der Wiener Neustädter Frauentag steht dieses Jahr unter dem Motto „Frauen – Bildung – Arbeitsmarkt“. Warum dieses Thema?
Sitz: „Bildung ist der Schlüssel zu besseren Chancen am Arbeitsmarkt, zu qualitativeren Jobs und zu einer adäquaten Bezahlung. Gerade für Frauen ist es wichtig, über eine gute Ausbildung zu verfügen, um neben den männlichen Kollegen in der Arbeitswelt bestehen zu können. Aus eigener Erfahrung in der Sozialarbeit weiß ich, dass Bildung das sicherste Fundament für ein erfolgreiches, zufriedenes Leben ist. Noch immer beträgt der Anteil von Frauen, die höchstens einen Pflichtschulabschluss haben, in Niedriglohnbeschäftigungen 41 Prozent. Dazu kommt, dass Frauen überwiegend in klassischen, eher schlecht bezahlten Frauenberufen arbeiten. Dazu kommt die Teilzeit-Arbeit. Das alles rächt sich im Alter, dementsprechend ist auch die Pension. Teilzeit und Niedriglohn-Jobs fallen Frauen in der Pension auf der Kopf. Gerade daher ist es wichtig, Frauen und Mädchen aufzuzeigen, dass gute Bildung bessere Chancen im Leben bedeutet – vor allem finanziell. Sie sollen wissen welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben.“

Doch wie sollen Frauen weg aus diesen Niedriglohn-Jobs?
„Schon die Kinder sollten auf die Berufswahl vorbereitet werden. Eventuell schon in den Volksschulen. Sie sollen wissen, was kann ich lernen, wo. Dazu sollen Mädchen wissen, wo kann ich meinen Mann stehen. Die Statistik bescheinigt uns, dass 50 Prozent der Frauen in typischen Frauenberufen tätig sind, rund 25 Prozent gemischten Branchen und nur 8 Prozent in klassischen Männerberufen inklusive leitende Positionen. Schon im Kinderalter sollen das Spektrum aufgezeigt werden.

Okay. Aber wäre da nicht auch schon am Magistrat Handlungsbedarf? Arbeiten da Frauen auch nicht eher in den schlechter bezahlten Jobs?
Vermutlich. Gerade lassen wir die interne Gehaltsschemata analysieren. Um zu wissen, was Frauen verdienen und welche Positionen sie ausfüllen. Immerhin hat der Magistrat Vorbildwirkung und der wollen wir gerecht werden.

Wie sieht es in der Politik mit Frauen aus?
Ähnlich schlecht. Wenn wir denken, dass 51 Prozent der Bevölkerung Frauen sind und gerade mal 10 Mandatarinnen im Gemeinderat sitzen. Eigentlich müssten von den 40 Gemeinderäten 21 Frauen sein.

Arbeiten gut und schön, aber für Mütter braucht es auch adäquate Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung, um arbeiten gehen zu können. Da ist es mit Bildung alleine nicht getan.
„Genau. Mit dem Zuzug stoßen wir schön langsam wieder an unsere Grenzen. Wir haben schon heute das Problem, dass Frauen mit einem Bürojob dank der Kinderbetreuungszeiten Vollzeit arbeiten gehen können. Im Handel schaut es da sehr schwierig aus. Hier ist das Angebot mit öffentlichen Einrichtungen nicht abgedeckt. Da muss man privat nachhelfen. Hier müssen wir ansetzen. Unsere Ziel ist auch Kinderbetreuung am Samstag, vielleicht sogar sonntags. Hier müssen wir nachziehen.“

Frauentag
am 6. März 2015, von 16 bis 20 Uhr, im Festsaal des BORG (Herzog Leopold-Straße 32) bei freiem Eintritt. Auf alle Interessierten wartet ein buntes, abwechslungsreiches Programm:
16.00 Uhr: Eröffnung/Begrüßung
danach: Impulsvortrag von Mag.a Julia Bock-Schappelwein (Bildungsexpertin WIFO) zum Thema: „Frauen: Bildungswege und Teilhabe am Arbeitsmarkt“
danach: Diskussionsrunde mit der Vortragenden, Dr. Georg Grund-Groiss (AMS Wiener Neustadt), Claudia Brezina (Frauenberufszentrum), Meral Karatas (Pädagogin) und einer Mitarbeiterin des Vereins Wendepunkt
weiters gibt es: Info- und Verkaufsstände z. B. Help4Ghana, Referat Vielfalt und Zusammenleben, Frauenberufszentrum uvm.
18.30 Uhr: Kabarett von Gabriele Weinberger mit dem Titel „Mitzi Berger sucht das Glück“

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