Hilfe für Grundwasser-Causa in Lichtenwörth
Gülle im Grundwasser: Grüne Niederösterreich und Burgenland rufen NÖ Umweltanwalt zur Hilfe
LICHTENWÖRTH. Die Gemeinde von Harry Richter hat es auf die grüne Liste der Schilderbürgerstreiche geschafft. Dafür kann der Ortschef, aber nichts, sondern das Land.
„Die Landesregierung duldet die Konzentration von Massentierhaltung auf Grundwassergebieten wie in Lichtenwörth. Sie scheut sich auch nicht davor, Erweiterungen von Mastbetrieben ohne Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuwinken. Und man verkauft die Menschen für dumm, indem ein Wasserschongebiet für den Raum Lichtenwörth verordnet wird, aber genau die Fläche, wo die höchste Konzentration an Mastbetrieben stationiert ist, von diesem Schongebiet ausnimmt. Ein Schildbürgerstreich, der seines gleichen sucht“, begründet die grüne-Klubobfrau Helga Krismer ihr Entscheidung.
Der Grund für den Ärger Krismers: Seit Jahrzehnten zählt Lichtenwörth zehn Mal so viele Schweine - bis zu 30.000 - wie Einwohner. Die hohe Anzahl an Schweinemastbetrieben verursacht bereits überhöhte Nitratwerte im Grundwasser. Und es sollen noch mehr Schweine werden. Damit steigt natürlich auch die Nitratproblematik. Schon jetzt liegt man über der Grenze von 50 mg Nitrat pro Liter. Das Wasser kann nur verwendet werden, weil es mit Trinkwasser mit niedrigem Nitratgehalt gemischt wird. Betroffen von der Beeinträchtigung des Grundwasser ist aber nicht nur Niederösterreich, sondern auch das Burgenland betroffen.
Die Landesregierung reagiert mit Streicheleinheiten und Förderungen statt Verordnungen im Rahmen der Gesetze zu ergreifen. Deswegen braucht es einen Mediator“, kritisiert Krismer und ruft den NÖ Umweltanwalt zur Hilfe.
Maßnahmen im Sinne der Grüne:
1) Ausdehnung des bestehenden Wasserschongebietes
2) Stickstoffmanagement samt Monitoring und Sanktionen
3) Grenzwerte bei den Mastschweinen pro Fläche und Gebiet
4) Ausbringungszeitraum der Gülle/Düngung
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