Wienerwald kickt den EM-Frust weg
Unbewegliche Nieten: Neulengbacher Pensionist erfindet das Fußball-Spiel neu.
NEULENGBACH (mh). "Eine Mannschaft, die aus lauter Nieten besteht und sich nicht bewegt, ist der Albtraum jeden Trainers", scherzt Johann Apollonio. Ganz anders verhält es sich bei seinem Fußball-Brettspiel "Ginga Sticks", das der gelernte Vulkaniseur vor nunmehr zwanzig Jahren erfunden hat. "Für den Prototyp habe ich noch Baunieten für die Spieler und Einmachgummi für die Bande verwendet." Bei der ersten Serienproduktion 2007 wurden dann bereits hochwertigere Materialien eingesetzt, zwei Jahre später wurde das Spielbrett noch einmal überarbeitet.
Nieten als Spieler
"Ich hätte niemals gedacht, wie aufwändig es ist, beim Patentamt einen Musterschutz zu beantragen", erinnert sich Apollonio an den bürokratischen Hürdenlauf am Beginn seiner Laufbahn als Spiele-Erfinder. Bei dieser Variante des bekannten Kegel-Brettspiels wird die Kugel von zwei Spielern abwechselnd mit Stäben möglichst ins gegnerische Tor befördert. "Die chinesischen Essstäbchen wurden mittlerweile ebenfalls durch solideren Kunststoff ersetzt", schildert der gebürtige Linzer, den es mit vier Jahren nach Maria Anzbach, später nach Deutschland und nun nach Neulengbach verschlagen hat.
Brasilianisches Lebensgefühl
"Das Wort 'ginga' beschreibt nicht nur das brasilianische Lebensgefühl, es ist ein Synonym für die Seele des brasilianischen Fußballs", ist Apollonios Erklärung für den Namen des Spiels. Für die Vermarktung seiner Idee teilte Apollonio seine Tochter und seinen Sohn ein: "Schließlich habe ich genug in ihre Ausbildung investiert", so der Erfinder, für den die tollsten Spiele ohne Computer, Internet und Strom auskommen.
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