Bruno Kreisky: "Sonnenkönig" starb vor 25 Jahren
Vor 25 Jahren starb Bruno Kreisky
Vor 25 Jahren, am 29. Juli 1990, starb einer der profiliertesten Politiker Österreichs, Dr. Bruno Kreisky.
Er war von 1970 bis 1983 Bundeskanzler unserer Republik. Zur gleichen Zeit waren auch die Sozialdemokraten Willy Brandt in Deutschland und Olof Palme in Schweden Regierungschefs.
Mit ihnen arbeitete er eng in der Sozialistischen Internationale zusammen.
Frühes Engagement in Sozialdemokratie
Schon früh engagierte sich Kreisky für die Sozialdemokratie. So wurde er bereits 1936 wegen seiner politischen Tätigkeit vom damaligen austrofaschistischen Staat zu einem Jahr Kerker verurteilt.
1938 - kurz nach dem Anschluss Österreichs - emigrierte er nach Schweden, um seiner Verhaftung oder gar Ermordung zu entgehen. Nach der Befreiung Österreichs war er zunächst als Diplomat in Schweden tätig, später dann als Staatssekretär im Bundeskanzleramt und von 1959 - 1966 Außenminister der jungen Republik.
1967 Parteivorsitz - 1970 absolute Mehrheit
Im Jahre 1967 übernahm er den Parteivorsitz der SPÖ und erhielt bei den Wahlen am 1. März 1970 48,50 % der abgegebenen Stimmen.
Absolute Mehrheiten: 1971, 1975, 1979
Er regierte zunächst mit einer Minderheitsregierung (von den Blauen toleriert) und erreichte 1971, 1975 und 1979 mit der SPÖ die absolute Mehrheit.
Vollbeschäftigung wichtig
Um den Preis starker Budgetdefizite konnte lange Zeit ein Wirtschaftswachstum und damit einhergehend die von ihm als vorrangig angesehene Vollbeschäftigung erreicht und gehalten werden.
1983 Rückzug aus Innenpolitik
1983 ging die SPÖ von der absoluten zur relativen Mehrheit zurück, Kreisky verließ die politische Bühne und zog sich ganz aus der Innenpolitik zurück.
Sein Nachfolger wurde der Burgenländer Dr. Fred Sinowatz.
Weiterhin sehr aktiv blieb er in der Sozialistischen Internationale.
Kreisky war sicherlich ein Ausnahmepolitiker, legendärer Bundeskanzler und großer Sozialdemokrat.
Präsident des Pensionistenverbandes über Kreisky
"Die Ära Kreisky war eine Zeit tiefgreifender, positiver Veränderungen. Bruno Kreisky hat Österreich ein grosses Stück weit sozialer, gerechter, moderner, besser und wohlhabender gemacht. Besonders die ältere Generation wird niemals vergessen, welche Errungenschaften der von ihm propagierte "österreichische Weg" brachte. Kreisky entwickelte das Pensionsrecht weiter und machte es fairer und stabiler. Er war es, der die Rechte der Frauen gestärkt hat und er hat die Rolle Österreichs in der Weltpolitik grundlegend verändert", so der Vorsitzende des Pensionistenverbandes Österreichs, Charlie Blecha, selbst einst enger Mitarbeiter und Weggefährte, anlässlich des 25. Todestages.
Dank Kreisky - Wien Tor zur Welt
Wien wurde zum diplomatischen Zentrum, zum Dreh- und Angelpunkt politischer Gespräche und Verhandlungen, die das Weltgeschehen veränderten.
Auszugsweise nur einige klingende Namen, die er nach Wien holte, um hier Verhandlungen mit internationalen Auswirkungen zu entrieren:
Präsident J. F. Kennedy (USA), Ministerpräsident u. Parteichef Nikita Chruschtschow (UdSSR), Bundeskanzler Konrad Adenauer (BRD), Präsident und General Charles de Gaulle (Frankreich), Präsident Anwar as Sadat (Ägypten), Ministerpräsidenten Golda Meir und Menachem Begin (Israel), Palästinenserführer Yasser Arafat.
Es scheint, in der heutigen Zeit fehlen - nicht nur in Österreich - Politiker vom Kaliber eines Bruno Kreiskys.
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